Investorenbrief
November 2023
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Investoren und Interessenten,
mit diesem Investorenbrief möchte ich Ihnen einen Einblick in meine Portfolioentscheidungen des vergangenen Monats geben sowie über aktuelle Themen und Gestaltungsmöglichkeiten informieren. Zögern Sie bitte nicht, mich für Ihre persönlichen Anlagefragen zu kontaktieren.
BÖRSE IM NOVEMBER
Zinssensible Konjunktur
Die konjunkturellen Perspektiven für Deutschland und die Eurozone konnten sich zuletzt stabilisieren, allerdings auf sehr schwachen Niveaus. Sowohl der ifo-Geschäftsklimaindex als auch die HCOB-Einkaufsmanagerindizes legten zwar leicht zu. Während die Industrie und die Bauwirtschaft aber weiter unter zu geringer Nachfrage leiden, trüben sich auch die Aussichten für Dienstleister und den Handel angesichts einer sinkenden Konsumbereitschaft zunehmend ein. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr enttäuschen könnte, denn die allgegenwärtigen, erheblich gestiegenen Preise veranlassen viele Konsumenten zum Sparen. Hinzu kommen unsichere Einkommens- und Konjunkturerwartungen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt 2021 künftig voraussichtlich sinkenden Staatsausgaben und -investitionen.
Verstärkt werden dürfte die Verunsicherung von Verbrauchern durch eine sich abzeichnende kurzfristig schwächere Entwicklung am Arbeitsmarkt – trotz weiterhin bestehendem ausgeprägten Fachkräftemangel. So hat die Zahl der Arbeitslosen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im November saisonbereinigt um 22.000 zugenommen. Die Arbeitslosenquote in Höhe von derzeit 5,6 Prozent liegt damit um 0,3 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.
In den USA entwickelte sich die Konjunktur trotz straffer Geldpolitik erneut stärker als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im dritten Quartal um 5,2 Prozent (annualisiert) und übertraf damit die vorläufigen Schätzungen um 0,3 Prozentpunkte. Die Vorzeichen für das laufende vierte Quartal deuten jedoch auf eine künftig schwächere Tendenz hin. So überraschte der Oktober-Arbeitsmarktbericht mit weniger neu geschaffenen Beschäftigungsverhältnissen und einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3,9 Prozent negativ. Zudem sorgte der erneut aufflammende Haushaltsstreit im US-Kongress, der kurz vor einem möglichen Ausgabenstopp der Regierung nur durch eine erneute Übergangsregelung vermieden werden konnte, für Verunsicherung.
„Die Inflation in der Eurozone hat sich im November deutlich abgeschwächt – in Deutschland erreichte sie mit 3,2 Prozent den tiefsten Stand seit Juni 2021. Trotzdem deutete die Europäische Zentralbank (EZB) an, dass die Leitzinsen aufgrund aufwärtsgerichteter Inflationsrisiken vorerst auf den aktuell hohen Niveaus bleiben sollten.“
Das von der US-Notenbank Fed favorisierte Maß der Inflation (PCE-Kerninflation) sank im Oktober von 3,7 auf 3,5 Prozent.
ZINSEN: FALLENDE RENDITEN
Die Renditen von Bundesanleihen gaben in allen Laufzeitenbändern nach, bei zehnjährigen Anleihen auf 2,42 Prozent p.a. und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang August. Die Renditen von zehnjährigen US-Staatsanleihen fielen auf 4,30 Prozent p.a. im Zuge zunehmender Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank Fed. Risikoprämien für Unternehmensanleihen gaben überwiegend weiter nach.
AKTIEN: DEUTLICH STEIGEND
Der deutsche Leitindex DAX setzte im November seine Jahresendrallye fort. Angetrieben von sinkenden Inflationsdaten, fallenden Zinsen und Spekulationen auf baldige Leitzinssenkungen stieg der Index um mehr als 9 Prozent auf 16.215 Punkte. Ohne die anhaltende Talfahrt des DAX-Wertes Bayer wäre es noch etwas mehr gewesen. Aber die Aktie des Pharma- und Agrarchemiekonzerns fiel angesichts anhaltender Belastungen durch Glyphosat-Schadensersatzurteile und eine gescheiterte Medikamentenentwicklung auf den tiefsten Stand seit 2006.
Der Eurozonen-Leitindex EUROSTOXX 50 verbuchte ein Plus von 8,8 Prozent.
Mit Spannung wurden die Quartalsergebnisse der „Glorreichen Sieben“ erwartet, weil die sieben großen US-Technologiekonzerne in den wichtigsten Aktienindizes und vielen Anlegerportfolios inzwischen hohes Gewicht haben. Während Microsoft und Amazon mit ihren Quartalsergebnissen überzeugen konnten, wurden die Verlautbarungen von Alphabet und Meta mit etwas Enttäuschung aufgenommen, was eine höhere Volatilität der Technologieaktien zur Folge hatte. Der Aktienkurs von Tesla, der im Oktober mehr als ein Viertel seines Wertes verloren hatte, holte etwa die Hälfte dieses Rückgangs wieder auf. Die Apple-Aktie, die seit August von ihrem Rekordhoch rund 15 Prozent eingebüßt hatte, kehrte sogar in die Nähe ihres Allzeit-Hoch zurück. Die mit Spannung erwarteten Quartalsergebnisse des KI-Chip-Herstellers Nvidia fielen sehr gut aus, wurden aber aufgrund des durch die Technologieexportbeschränkungen nach China vorsichtigen Ausblicks nicht euphorisch aufgenommen. Der US-Standardwerteindex S&P 500 stieg um 8,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, der Technologie-index Nasdaq 100 sogar um 10,7 Prozent.
WÄHRUNGEN: UNEINHEITLICH
Der Euro profitierte von der anhaltenden Dollarschwäche und legte um rund 3 Prozent auf 1,09 EUR/USD zu. Gegenüber dem Schweizer Franken und dem britischen Pfund wertete der Euro im Monatsverlauf hingegen ab. Kaum verändert bei 161 EUR/JPY blieb hingegen die Notierung im Vergleich zum japanischen Yen.
ROHSTOFFE: GOLD STÄRKER, ROHÖL SCHWÄCHER
Der Preis für eine Feinunze Gold stieg im Zuge sinkender Zinsen und des schwächeren Dollar auf 2.035 US-Dollar und damit nahe an sein Allzeithoch bei 2.050 Dollar. Rohölnotierungen gaben im Monatsvergleich hingegen um rund 6 Prozent auf 80,33 Dollar pro Barrel nach (Sorte Brent).
KRYPTO-ANLAGEN: SEHR POSITIV
Auch Bitcoin & Co. profitierten im November von den Entwicklungen der Zinsen und dem schwächeren US-Dollar. Während Bitcoin um 8,8 Prozent auf 37.713 Dollar zulegte, stieg Ether sogar um 13 Prozent auf 2.052 Dollar.
IMPLIKATIONEN FÜR ANLEGERINNEN UND ANLEGER
Die Zinsentwicklung bleibt wohl vorerst der wichtigste Dreh- und Angelpunkt für viele Kursbewegungen an den Börsen. Es wird deutlich, dass die langjährige Phase von Null- und Negativzinsen hinter uns liegt – zum Glück! Denn in den Zeiten ultra-expansiver Geldpolitik spielte die wichtige Lenkungsfunktion des Zinses kaum eine Rolle, mit erheblichen Nebenwirkungen. So wurden viele Anleger zwangsläufig in immer risikoreichere Anlageformen getrieben, weil es keine verzinslichen Anlagealternativen gab. Dadurch stiegen die Kurse nahezu aller Anlageklassen über fundamental gerechtfertigte Niveaus an – mit der Folge deutlicher Preiskorrekturen nach der Zinswende des Jahres 2022. Zudem wurde Kapital in Unternehmen gebunden, die teils keine funktionierenden Geschäftsmodelle hatten, sich aber aufgrund geringer Refinanzierungskosten trotzdem noch lange am Markt halten konnten. Diese Fehlallokationen von Kapital werden derzeit korrigiert, indem der zinsgesteuerte Marktmechanismus wieder stärker greift. Die resultierenden erhöhten Insolvenzzahlen sind Teil dieser notwendigen Normalisierung, zumal diese im historischen Vergleich immer noch niedrig ausfallen und gerade einmal das Niveau von 2019 wieder erreicht haben. Am Ende führt dieser Prozess zu effizienteren Marktprozessen und Ergebnissen, von denen Unternehmen, Mitarbeitende und Anleger profitieren werden.
Nach den unerwartet deutlichen Kursgewinnen in nahezu allen Anlageklassen – trotz überwiegend wenig optimistischer Nachrichtenlage – im November wird die Luft für kurzfristig weiter steigende Kurse dünner. Allerdings ist derzeit bis zum Jahresende auch keine größere Korrektur wahrscheinlich, sofern nicht einer der zahlreichen geopolitischen Brandherde weiter eskaliert. Für etwas Ernüchterung dürfte die rund um den Jahreswechsel absehbar wieder steigende Inflationsrate in Deutschland sorgen. Grundsätzlich ist jedoch in den kommenden Monaten von weiter sinkenden Zinsen und ab dem Frühjahr möglicherweise von ersten Leitzinssenkungen in den USA auszugehen, so dass die Erleichterung über niedrigere Refinanzierungskosten bzw. die nachlassende Attraktivität verzinslicher Anlagen Aktien, Edelmetalle und Krypto-Anlagen weiter unterstützen sollte.
Quantex Global Value EUR I |
Aktienfonds Global - Flex Cap - Value |
Unverändert |
Wellington Global Stewards $ S Acc |
Aktienfonds Global - Large Cap - High Quality |
Unverändert |
JPMorgan Investment Funds - Global Dividend C (acc) - EUR |
Aktienfonds Global - Large Cap - Dividend & Quality Growth |
Unverändert |
Fidelity Funds - Global Equity Income Fund Y-ACC-USD |
Aktienfonds Global - Large Cap - High Quality - Dividend |
Unverändert |
Morgan Stanley Global Opportunities Z |
Aktienfonds Global - Large Cap - Quality Growth |
Unverändert |
Invesco NASDAQ 100 ETF |
Aktienfonds USA - Large Cap - ex Financials |
Unverändert |
Comgest Growth Europe EUR I Acc |
Aktienfonds Europa - Large Cap - Quality Growth |
Unverändert |
DNB Fund - Technology Institutional A (EUR) |
Aktienfonds Global - Technologie/Telekom - Value |
Unverändert |
AB International Health Care I EUR |
Aktienfonds Global - Gesundheitssektor |
Unverändert |
iShares Physical Gold ETC |
Physisch hinterlegte Barren |
Unverändert |
€-Tagesgeld 3,00 % Zins p.a. |
Tagesgeld |
Unverändert |
VERMÖGENSVERWALTUNG: DEFENSIVES MANDAT
Monetalis® Ruhestand Einkommen
November 2023: -0,07 Prozent.
seit Auflegung am 26.01.2023: +2,23 Prozent
Top-Performer war mit +4,34 Prozent der Fidelity Funds - Global Equity Income Fund Y-ACC-USD, gefolgt vom JPMorgan Investment Funds - Global Dividend C (acc) - EUR mit +3,30 Prozent.
Einen negativen Performancebeitrag leisteten der Incrementum All Seasons € I mit minus 3,19 Prozent sowie der HANSAGold USD F mit minus 1,78 Prozent.
Es wurden keine Veränderungen im Portfolio vorgenommen.
JPMorgan Investment Funds - Global Dividend C (acc) - EUR |
Aktienfonds Global - Large Cap - Dividend & Quality Growth |
Unverändert |
Fidelity Funds - Global Equity Income Fund Y-ACC-USD |
Aktienfonds Global - Large Cap - High Quality - Dividend |
Unverändert |
Mainberg Special Situations Fund HI I |
Aktienfonds Europa - Sondersituationen |
Unverändert |
DC Value Global Balanced IT |
Mischfonds - International |
Unverändert |
FUNDAMENT Total Return I |
Mischfonds - International |
Unverändert |
Quantex Multi Asset € |
Mischfonds - International |
Unverändert |
Goldman Sachs Alternative Beta P € |
Hedgefund - Multistrategy |
Unverändert |
HANSAGold USD F |
Edelmetalle |
Unverändert |
Carmignac Credit 2025 |
Rentenfonds - Unternehmensanleihen - Laufzeiten |
Unverändert |
Carmignac Credit 2027 |
Rentenfonds - Unternehmensanleihen - Laufzeiten |
Unverändert |
MFS Meridian Contrarian Value |
Aktienfonds Global - Flex Cap - Value |
Unverändert |
Morgan Stanley Global Opportunities Z |
Aktienfonds Global - Large Cap - Quality Growth |
Unverändert |
Invesco NASDAQ 100 ETF |
Aktienfonds USA - Large Cap - ex Financials |
Unverändert |
TRP US Smaller Companies Equity Q |
Aktienfonds USA - Mid Cap - High Quality Blend |
Unverändert |
Comgest Growth Europe EUR I Acc |
Aktienfonds Europa - Large Cap - Quality Growth |
Unverändert |
Alpora Innovation Europa € D |
Aktienfonds Europa - Flex Cap - Innovation |
Unverändert |
Fidelity Global Technology A € |
Aktienfonds Global - Technologie |
Unverändert |
AB International Health Care I EUR |
Aktienfonds Global - Gesundheitssektor |
Unverändert |
RUHESTANDSPLANUNG
Versicherungen im Erbfall
Die Bewältigung finanzieller und rechtlicher Fragen im Erbfall ist eine herausfordernde Aufgabe. Besonders Ruhestandsplaner stehen oft vor der Frage, wie Versicherungen nach dem Tod einer Person zu behandeln sind. Dieser umfassende Leitfaden bietet detaillierte Einblicke und praktische Tipps für den Umgang mit Versicherungen im Erbfall.
1. Versicherungen, die mit dem Tod enden: Im Todesfall erlöschen personengebundene Versicherungen automatisch. Hierzu zählen Lebensversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen, Krankenversicherungen und Unfallversicherungen. Obwohl keine formelle Kündigung erforderlich ist, sollten die Versicherer informiert werden. Dies stoppt unnötige Beitragszahlungen und ermöglicht es, Ansprüche geltend zu machen. In vielen Fällen ist eine Kopie der Sterbeurkunde erforderlich, um den Todesfall zu bestätigen. Dies ist besonders wichtig, da in manchen Fällen die Versicherungssumme direkt an die Hinterbliebenen ausgezahlt wird, wenn ein Bezugsberechtigter benannt wurde. Andernfalls fällt die Summe in den Nachlass und wird unter den Erben aufgeteilt.
2. Versicherungen, die weiterlaufen: Anders verhält es sich mit sachgebundenen Versicherungen, die nach dem Tod des Versicherten fortgesetzt werden. Diese beziehen sich auf Objekte und nicht auf die Person selbst. Bei einer Kfz-Versicherung beispielsweise bleibt der Schutz bestehen, bis das Fahrzeug abgemeldet oder die Versicherung gekündigt wird. Bei der Hausratversicherung besteht eine Frist von zwei Monaten nach dem Todesfall, in der ein Erbe die Wohnung in derselben Weise nutzen kann, bevor das Versicherungsverhältnis endet. Bei Haftpflichtversicherungen ist entscheidend, ob es sich um eine Einzelpersonen- oder Familienversicherung handelt. Im Todesfall endet eine Einzelpersonenversicherung, während eine Familienhaftpflichtversicherung bis zur nächsten Beitragsfälligkeit weiterläuft.
3. Praktische Schritte und Tipps: Es ist ratsam, alle Versicherungen unverzüglich über den Todesfall zu informieren, idealerweise per E-Mail. Die genauen Fristen und erforderlichen Dokumente variieren je nach Versicherungsgesellschaft. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung ist beispielsweise das Original der Sterbeurkunde notwendig.
4. Die Rolle des Ruhestandsplaners: Ruhestandsplaner sollten die Erben über diese Prozesse aufklären und sie bei der Abwicklung unterstützen. Dazu gehört das Sammeln aller Versicherungsunterlagen, die Kontaktaufnahme mit den Versicherungsgesellschaften und die Überprüfung der Ansprüche. Es ist auch wichtig, die Erben über mögliche steuerliche Konsequenzen aufzuklären, insbesondere wenn es um große Versicherungssummen geht.
5. Besondere Fälle: In einigen Fällen, wie bei Lebensversicherungen mit festgelegten Begünstigten, wird die Auszahlung direkt an diese Personen geleitet und nicht in den Nachlass eingerechnet. Dies kann die Nachlassverwaltung vereinfachen, birgt aber auch das Risiko von Konflikten, wenn die Begünstigten nicht mit den gesetzlichen Erben übereinstimmen.
Fazit: Die korrekte Handhabung von Versicherungen im Erbfall ist ein entscheidender Aspekt der Finanz- und Nachfolgeplanung. Durch fundiertes Wissen und proaktive Kommunikation können Ruhestandsplaner dazu beitragen, dass der Nachlass reibungslos und gemäß den Wünschen des Verstorbenen abgewickelt wird. Dieser Leitfaden soll als Basis für eine effektive Planung und Beratung dienen, um sicherzustellen, dass alle beteiligten Parteien bestmöglich unterstützt werden.
Checkliste: Versicherungen im Erbfall
Schritt |
Details |
Erledigt |
---|---|---|
Überprüfung der Versicherungsdokumente des Verstorbenen |
| |
Ermittlung des Versicherungsstatus |
| |
Kommunikation mit Versicherungsgesellschaften |
| |
Finanzielle Aspekte und Ansprüche |
| |
Verwaltung fortlaufender Versicherungen |
| |
Sonderfälle und spezielle Regelungen |
| |
Abschließende Schritte |
|
BUCHEMPFEHLUNG DES MONATS
Thorsten Polleit
Des Teufels Geld: Der faustische Fiatgeld-Pakt – wie wir ihn kündigen und zu gutem Geld zurückkehren
Einmal im Monat präsentiere ich an dieser Stelle mein Buch des Monats. Viel Spaß beim Lesen!
Alle wichtigen Währungen der Welt sind heutzutage Fiatgeld. Schon Johann Wolfgang von Goethe hat in seinem Werk Faust hellsichtig das volkswirtschaftliche Übel dieses ungedeckten Geldes offenbart: einer Geldart, die für Schein, Lug und Trug und Zerstörung steht.
Thorsten Polleit erläutert zeitlose geldtheoretische Erkenntnisse über Fiatgeld: Warum und auf welche Weise der Staat das Geld für seine Zwecke monopolisiert, und wieso das am Ende jeden von uns angeht – denn Fiatgeld weist eklatante ökonomische und ethische Defekte auf. Es verursacht Inflation, löst Finanz- und Wirtschaftskrisen aus, treibt Volkswirtschaften in die Überschuldung.
Thorsten Polleit legt Ihnen in seinem Buch aber nicht nur eine Analyse der Defizite des vorherrschenden Geldsystems dar, er stellt auch eine Lösung vor, weist den Weg aus dem faustischen Fiatgeld-Pakt, und zwar durch Schaffen eines freien Marktes für Geld. Es ist ein konstruktiver Beitrag, um mit besserem Geld eine bessere Welt zu schaffen.
Seit April 2012 bis Juli 2023 war Dr. Thorsten Polleit (geb. 1967) Chefvolkswirt bei Degussa, Europas größtem Edelmetallhandelshaus. Davor war er 15 Jahre im internationalen Investmentbanking tätig. Seit 2014 ist er Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Thorsten Polleit ist Präsident des Ludwig von Mises Institut Deutschland und Fellow am Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama). 2012 erhielt er den The O. P. Alford III Prize in Political Economy. Er ist Investor und ein gefragter Berater für institutionelle Investoren.
Rechtliche Hinweise
Die Inhalte dieser Seite dienen unter anderem als Werbemitteilung.
Mit diesen Inhalten wird kein Angebot zum Verkauf, Kauf oder zur Zeichnung von Wertpapieren oder sonstigen Titeln unterbreitet. Die enthaltenen Informationen und Einschätzungen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Die vollständigen Angaben der Fonds sind dem Verkaufsprospekt sowie der Satzung oder dem Verwaltungsreglement oder den Vertragsbedingungen, ergänzt durch den jeweiligen letzten geprüften Jahresbericht und den jeweiligen Halbjahresbericht, falls ein solcher jüngeren Datums als der letzte Jahresbericht vorliegt, zu entnehmen. Diese Unterlagen stellen die allein verbindliche Grundlage eines Kaufs dar. Die genannten Unterlagen sowie die wesentlichen Anlegerinformationen erhalten Sie kostenlos in deutscher Sprache bei der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft/Kapitalverwaltungsgesellschaft oder Verwahrstelle sowie von den jeweiligen Vertretern in den Ländern, für die eine Vertriebszulassung vorliegt. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und zum Ausdruck gebrachten Meinungen geben die Einschätzungen der Monetalis GmbH zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Angaben zu in die Zukunft gerichteten Aussagen spiegeln die Ansicht und die Zukunftserwartung der Monetalis GmbH wider. Dennoch können die tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse erheblich von den Erwartungen abweichen. Alle Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch keine Gewähr und keine Haftung übernommen werden. Der Wert jedes Investments kann sinken oder steigen und Sie erhalten möglicherweise nicht den investierten Geldbetrag zurück. Bei der Vermittlung von Fondsanteilen kann die Monetalis GmbH Rückvergütungen aus Kosten erhalten, die von den Verwaltungsgesellschaften/Kapitalverwaltungsgesellschaften gemäß dem jeweiligen Verkaufsprospekt dem jeweiligen Fonds belastet werden. Die steuerliche Behandlung ist von den persönlichen Verhältnissen des Anlegers abhängig und kann Änderungen unterworfen sein. Bitte konsultieren Sie diesbezüglich Ihren Steuerberater. Die ausgegebenen Anteile der dargestellten Fonds dürfen nur in solchen Rechtsordnungen zum Kauf angeboten oder verkauft werden, in denen ein solches Angebot oder ein solcher Verkauf zulässig ist. So dürfen die Anteile dieser Fonds weder innerhalb der USA noch an oder für Rechnung von US-Staatsbürgern oder in den USA ansässigen US-Personen zum Kauf angeboten oder an diese verkauft werden. Darüber hinaus können die Anteile der Fonds weder direkt noch indirekt „US-Personen“ und/oder Einrichtungen, die sich im Besitz einer oder mehrerer „US-Personen“ im Sinne der Definition des „Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA)“ befinden, angeboten oder verkauft werden. Zudem dürfen dieses Dokument und die darin enthaltenen Informationen nicht in den USA verbreitet werden. Die Verbreitung und Veröffentlichung dieses Dokuments sowie das Angebot oder ein Verkauf der Anteile dieser Fonds können auch in anderen Rechtsordnungen Beschränkungen unterworfen sein. Der jüngste Nettoinventarwert (NIW) kann über die Website der Verwaltungsgesellschaften/Kapitalverwaltungsgesellschaften abgerufen werden.
Die historische Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Vermögensreporting
Das Reporting beinhaltet die regelmäßige Berichterstattung über alle Vermögenswerte und Transaktionen, sowohl für einzelne Portfoliobestandteile als auch konsolidiert über das Gesamtvermögen. Neben dem Depotvermögen werden auch alle sonstigen Vermögensgegenstände einbezogen (liquides und illiquides Vermögen).
Die turnusmäßige Berichterstattung ermöglicht den fortlaufenden Abgleich zwischen dem vereinbarten Vermögensziel und den tatsächlich erwirtschafteten Ergebnissen.
Monetalis Ruhestandsfonds
Das Reporting beinhaltet die regelmäßige Berichterstattung über alle Vermögenswerte und Transaktionen, sowohl für einzelne Portfoliobestandteile als auch konsolidiert über das Gesamtvermögen. Neben dem Depotvermögen werden auch alle sonstigen Vermögensgegenstände einbezogen (liquides und illiquides Vermögen).
Die turnusmäßige Berichterstattung ermöglicht den fortlaufenden Abgleich zwischen dem vereinbarten Vermögensziel und den tatsächlich erwirtschafteten Ergebnissen.
JPMorgan Investment Funds - Global Dividend C (acc) - EUR |
Aktienfonds Global - Large Cap - Dividend & Quality Growth |
Unverändert |
Fidelity Funds - Global Equity Income Fund Y-ACC-USD |
Aktienfonds Global - Large Cap - High Quality - Dividend |
Unverändert |
Mainberg Special Situations Fund HI I |
Aktienfonds Europa - Sondersituationen |
Unverändert |
DC Value Global Balanced IT |
Mischfonds - International |
Unverändert |
FUNDAMENT Total Return I |
Mischfonds - International |
Unverändert |
Quantex Multi Asset € |
Mischfonds - International |
Unverändert |
Goldman Sachs Alternative Beta P € |
Hedgefund - Multistrategy |
Unverändert |
HANSAGold USD F |
Edelmetalle |
Unverändert |
Carmignac Credit 2025 |
Rentenfonds - Unternehmensanleihen - Laufzeiten |
Unverändert |
Carmignac Credit 2027 |
Rentenfonds - Unternehmensanleihen - Laufzeiten |
Unverändert |
MFS Meridian Contrarian Value |
Aktienfonds Global - Flex Cap - Value |
Unverändert |
Morgan Stanley Global Opportunities Z |
Aktienfonds Global - Large Cap - Quality Growth |
Unverändert |
Invesco NASDAQ 100 ETF |
Aktienfonds USA - Large Cap - ex Financials |
Unverändert |
TRP US Smaller Companies Equity Q |
Aktienfonds USA - Mid Cap - High Quality Blend |
Unverändert |
Comgest Growth Europe EUR I Acc |
Aktienfonds Europa - Large Cap - Quality Growth |
Unverändert |
Alpora Innovation Europa € D |
Aktienfonds Europa - Flex Cap - Innovation |
Unverändert |
Fidelity Global Technology A € |
Aktienfonds Global - Technologie |
Unverändert |
AB International Health Care I EUR |
Aktienfonds Global - Gesundheitssektor |
Unverändert |
RUHESTANDSPLANUNG
Versicherungen im Erbfall
Die Bewältigung finanzieller und rechtlicher Fragen im Erbfall ist eine herausfordernde Aufgabe. Besonders Ruhestandsplaner stehen oft vor der Frage, wie Versicherungen nach dem Tod einer Person zu behandeln sind. Dieser umfassende Leitfaden bietet detaillierte Einblicke und praktische Tipps für den Umgang mit Versicherungen im Erbfall.
1. Versicherungen, die mit dem Tod enden: Im Todesfall erlöschen personengebundene Versicherungen automatisch. Hierzu zählen Lebensversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen, Krankenversicherungen und Unfallversicherungen. Obwohl keine formelle Kündigung erforderlich ist, sollten die Versicherer informiert werden. Dies stoppt unnötige Beitragszahlungen und ermöglicht es, Ansprüche geltend zu machen. In vielen Fällen ist eine Kopie der Sterbeurkunde erforderlich, um den Todesfall zu bestätigen. Dies ist besonders wichtig, da in manchen Fällen die Versicherungssumme direkt an die Hinterbliebenen ausgezahlt wird, wenn ein Bezugsberechtigter benannt wurde. Andernfalls fällt die Summe in den Nachlass und wird unter den Erben aufgeteilt.
2. Versicherungen, die weiterlaufen: Anders verhält es sich mit sachgebundenen Versicherungen, die nach dem Tod des Versicherten fortgesetzt werden. Diese beziehen sich auf Objekte und nicht auf die Person selbst. Bei einer Kfz-Versicherung beispielsweise bleibt der Schutz bestehen, bis das Fahrzeug abgemeldet oder die Versicherung gekündigt wird. Bei der Hausratversicherung besteht eine Frist von zwei Monaten nach dem Todesfall, in der ein Erbe die Wohnung in derselben Weise nutzen kann, bevor das Versicherungsverhältnis endet. Bei Haftpflichtversicherungen ist entscheidend, ob es sich um eine Einzelpersonen- oder Familienversicherung handelt. Im Todesfall endet eine Einzelpersonenversicherung, während eine Familienhaftpflichtversicherung bis zur nächsten Beitragsfälligkeit weiterläuft.
3. Praktische Schritte und Tipps: Es ist ratsam, alle Versicherungen unverzüglich über den Todesfall zu informieren, idealerweise per E-Mail. Die genauen Fristen und erforderlichen Dokumente variieren je nach Versicherungsgesellschaft. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung ist beispielsweise das Original der Sterbeurkunde notwendig.
4. Die Rolle des Ruhestandsplaners: Ruhestandsplaner sollten die Erben über diese Prozesse aufklären und sie bei der Abwicklung unterstützen. Dazu gehört das Sammeln aller Versicherungsunterlagen, die Kontaktaufnahme mit den Versicherungsgesellschaften und die Überprüfung der Ansprüche. Es ist auch wichtig, die Erben über mögliche steuerliche Konsequenzen aufzuklären, insbesondere wenn es um große Versicherungssummen geht.
5. Besondere Fälle: In einigen Fällen, wie bei Lebensversicherungen mit festgelegten Begünstigten, wird die Auszahlung direkt an diese Personen geleitet und nicht in den Nachlass eingerechnet. Dies kann die Nachlassverwaltung vereinfachen, birgt aber auch das Risiko von Konflikten, wenn die Begünstigten nicht mit den gesetzlichen Erben übereinstimmen.
Fazit: Die korrekte Handhabung von Versicherungen im Erbfall ist ein entscheidender Aspekt der Finanz- und Nachfolgeplanung. Durch fundiertes Wissen und proaktive Kommunikation können Ruhestandsplaner dazu beitragen, dass der Nachlass reibungslos und gemäß den Wünschen des Verstorbenen abgewickelt wird. Dieser Leitfaden soll als Basis für eine effektive Planung und Beratung dienen, um sicherzustellen, dass alle beteiligten Parteien bestmöglich unterstützt werden.
BUCHEMPFEHLUNG DES MONATS
Thorsten Polleit
Des Teufels Geld: Der faustische Fiatgeld-Pakt – wie wir ihn kündigen und zu gutem Geld zurückkehren
Einmal im Monat präsentiere ich an dieser Stelle mein Buch des Monats. Viel Spaß beim Lesen!
Alle wichtigen Währungen der Welt sind heutzutage Fiatgeld. Schon Johann Wolfgang von Goethe hat in seinem Werk Faust hellsichtig das volkswirtschaftliche Übel dieses ungedeckten Geldes offenbart: einer Geldart, die für Schein, Lug und Trug und Zerstörung steht.
Thorsten Polleit erläutert zeitlose geldtheoretische Erkenntnisse über Fiatgeld: Warum und auf welche Weise der Staat das Geld für seine Zwecke monopolisiert, und wieso das am Ende jeden von uns angeht – denn Fiatgeld weist eklatante ökonomische und ethische Defekte auf. Es verursacht Inflation, löst Finanz- und Wirtschaftskrisen aus, treibt Volkswirtschaften in die Überschuldung.
Thorsten Polleit legt Ihnen in seinem Buch aber nicht nur eine Analyse der Defizite des vorherrschenden Geldsystems dar, er stellt auch eine Lösung vor, weist den Weg aus dem faustischen Fiatgeld-Pakt, und zwar durch Schaffen eines freien Marktes für Geld. Es ist ein konstruktiver Beitrag, um mit besserem Geld eine bessere Welt zu schaffen.
Seit April 2012 bis Juli 2023 war Dr. Thorsten Polleit (geb. 1967) Chefvolkswirt bei Degussa, Europas größtem Edelmetallhandelshaus. Davor war er 15 Jahre im internationalen Investmentbanking tätig. Seit 2014 ist er Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Thorsten Polleit ist Präsident des Ludwig von Mises Institut Deutschland und Fellow am Ludwig von Mises Institute, Auburn (Alabama). 2012 erhielt er den The O. P. Alford III Prize in Political Economy. Er ist Investor und ein gefragter Berater für institutionelle Investoren.
BÖRSE IM NOVEMBER
Zinssensible Konjunktur
Die konjunkturellen Perspektiven für Deutschland und die Eurozone konnten sich zuletzt stabilisieren, allerdings auf sehr schwachen Niveaus. Sowohl der ifo-Geschäftsklimaindex als auch die HCOB-Einkaufsmanagerindizes legten zwar leicht zu. Während die Industrie und die Bauwirtschaft aber weiter unter zu geringer Nachfrage leiden, trüben sich auch die Aussichten für Dienstleister und den Handel angesichts einer sinkenden Konsumbereitschaft zunehmend ein. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr enttäuschen könnte, denn die allgegenwärtigen, erheblich gestiegenen Preise veranlassen viele Konsumenten zum Sparen. Hinzu kommen unsichere Einkommens- und Konjunkturerwartungen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt 2021 künftig voraussichtlich sinkenden Staatsausgaben und -investitionen.
Verstärkt werden dürfte die Verunsicherung von Verbrauchern durch eine sich abzeichnende kurzfristig schwächere Entwicklung am Arbeitsmarkt – trotz weiterhin bestehendem ausgeprägten Fachkräftemangel. So hat die Zahl der Arbeitslosen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im November saisonbereinigt um 22.000 zugenommen. Die Arbeitslosenquote in Höhe von derzeit 5,6 Prozent liegt damit um 0,3 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.
In den USA entwickelte sich die Konjunktur trotz straffer Geldpolitik erneut stärker als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im dritten Quartal um 5,2 Prozent (annualisiert) und übertraf damit die vorläufigen Schätzungen um 0,3 Prozentpunkte. Die Vorzeichen für das laufende vierte Quartal deuten jedoch auf eine künftig schwächere Tendenz hin. So überraschte der Oktober-Arbeitsmarktbericht mit weniger neu geschaffenen Beschäftigungsverhältnissen und einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3,9 Prozent negativ. Zudem sorgte der erneut aufflammende Haushaltsstreit im US-Kongress, der kurz vor einem möglichen Ausgabenstopp der Regierung nur durch eine erneute Übergangsregelung vermieden werden konnte, für Verunsicherung.
„Die Inflation in der Eurozone hat sich im November deutlich abgeschwächt – in Deutschland erreichte sie mit 3,2 Prozent den tiefsten Stand seit Juni 2021. Trotzdem deutete die Europäische Zentralbank (EZB) an, dass die Leitzinsen aufgrund aufwärtsgerichteter Inflationsrisiken vorerst auf den aktuell hohen Niveaus bleiben sollten.“
Das von der US-Notenbank Fed favorisierte Maß der Inflation (PCE-Kerninflation) sank im Oktober von 3,7 auf 3,5 Prozent.
ZINSEN: FALLENDE RENDITEN
Die Renditen von Bundesanleihen gaben in allen Laufzeitenbändern nach, bei zehnjährigen Anleihen auf 2,42 Prozent p.a. und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang August. Die Renditen von zehnjährigen US-Staatsanleihen fielen auf 4,30 Prozent p.a. im Zuge zunehmender Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank Fed. Risikoprämien für Unternehmensanleihen gaben überwiegend weiter nach.
AKTIEN: DEUTLICH STEIGEND
Der deutsche Leitindex DAX setzte im November seine Jahresendrallye fort. Angetrieben von sinkenden Inflationsdaten, fallenden Zinsen und Spekulationen auf baldige Leitzinssenkungen stieg der Index um mehr als 9 Prozent auf 16.215 Punkte. Ohne die anhaltende Talfahrt des DAX-Wertes Bayer wäre es noch etwas mehr gewesen. Aber die Aktie des Pharma- und Agrarchemiekonzerns fiel angesichts anhaltender Belastungen durch Glyphosat-Schadensersatzurteile und eine gescheiterte Medikamentenentwicklung auf den tiefsten Stand seit 2006.
Der Eurozonen-Leitindex EUROSTOXX 50 verbuchte ein Plus von 8,8 Prozent.
Mit Spannung wurden die Quartalsergebnisse der „Glorreichen Sieben“ erwartet, weil die sieben großen US-Technologiekonzerne in den wichtigsten Aktienindizes und vielen Anlegerportfolios inzwischen hohes Gewicht haben. Während Microsoft und Amazon mit ihren Quartalsergebnissen überzeugen konnten, wurden die Verlautbarungen von Alphabet und Meta mit etwas Enttäuschung aufgenommen, was eine höhere Volatilität der Technologieaktien zur Folge hatte. Der Aktienkurs von Tesla, der im Oktober mehr als ein Viertel seines Wertes verloren hatte, holte etwa die Hälfte dieses Rückgangs wieder auf. Die Apple-Aktie, die seit August von ihrem Rekordhoch rund 15 Prozent eingebüßt hatte, kehrte sogar in die Nähe ihres Allzeit-Hoch zurück. Die mit Spannung erwarteten Quartalsergebnisse des KI-Chip-Herstellers Nvidia fielen sehr gut aus, wurden aber aufgrund des durch die Technologieexportbeschränkungen nach China vorsichtigen Ausblicks nicht euphorisch aufgenommen. Der US-Standardwerteindex S&P 500 stieg um 8,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, der Technologie-index Nasdaq 100 sogar um 10,7 Prozent.
WÄHRUNGEN: UNEINHEITLICH
Der Euro profitierte von der anhaltenden Dollarschwäche und legte um rund 3 Prozent auf 1,09 EUR/USD zu. Gegenüber dem Schweizer Franken und dem britischen Pfund wertete der Euro im Monatsverlauf hingegen ab. Kaum verändert bei 161 EUR/JPY blieb hingegen die Notierung im Vergleich zum japanischen Yen.
ROHSTOFFE: GOLD STÄRKER, ROHÖL SCHWÄCHER
Der Preis für eine Feinunze Gold stieg im Zuge sinkender Zinsen und des schwächeren Dollar auf 2.035 US-Dollar und damit nahe an sein Allzeithoch bei 2.050 Dollar. Rohölnotierungen gaben im Monatsvergleich hingegen um rund 6 Prozent auf 80,33 Dollar pro Barrel nach (Sorte Brent).
KRYPTO-ANLAGEN: SEHR POSITIV
Auch Bitcoin & Co. profitierten im November von den Entwicklungen der Zinsen und dem schwächeren US-Dollar. Während Bitcoin um 8,8 Prozent auf 37.713 Dollar zulegte, stieg Ether sogar um 13 Prozent auf 2.052 Dollar.
IMPLIKATIONEN FÜR ANLEGERINNEN UND ANLEGER
Die Zinsentwicklung bleibt wohl vorerst der wichtigste Dreh- und Angelpunkt für viele Kursbewegungen an den Börsen. Es wird deutlich, dass die langjährige Phase von Null- und Negativzinsen hinter uns liegt – zum Glück! Denn in den Zeiten ultra-expansiver Geldpolitik spielte die wichtige Lenkungsfunktion des Zinses kaum eine Rolle, mit erheblichen Nebenwirkungen. So wurden viele Anleger zwangsläufig in immer risikoreichere Anlageformen getrieben, weil es keine verzinslichen Anlagealternativen gab. Dadurch stiegen die Kurse nahezu aller Anlageklassen über fundamental gerechtfertigte Niveaus an – mit der Folge deutlicher Preiskorrekturen nach der Zinswende des Jahres 2022. Zudem wurde Kapital in Unternehmen gebunden, die teils keine funktionierenden Geschäftsmodelle hatten, sich aber aufgrund geringer Refinanzierungskosten trotzdem noch lange am Markt halten konnten. Diese Fehlallokationen von Kapital werden derzeit korrigiert, indem der zinsgesteuerte Marktmechanismus wieder stärker greift. Die resultierenden erhöhten Insolvenzzahlen sind Teil dieser notwendigen Normalisierung, zumal diese im historischen Vergleich immer noch niedrig ausfallen und gerade einmal das Niveau von 2019 wieder erreicht haben. Am Ende führt dieser Prozess zu effizienteren Marktprozessen und Ergebnissen, von denen Unternehmen, Mitarbeitende und Anleger profitieren werden.
Nach den unerwartet deutlichen Kursgewinnen in nahezu allen Anlageklassen – trotz überwiegend wenig optimistischer Nachrichtenlage – im November wird die Luft für kurzfristig weiter steigende Kurse dünner. Allerdings ist derzeit bis zum Jahresende auch keine größere Korrektur wahrscheinlich, sofern nicht einer der zahlreichen geopolitischen Brandherde weiter eskaliert. Für etwas Ernüchterung dürfte die rund um den Jahreswechsel absehbar wieder steigende Inflationsrate in Deutschland sorgen. Grundsätzlich ist jedoch in den kommenden Monaten von weiter sinkenden Zinsen und ab dem Frühjahr möglicherweise von ersten Leitzinssenkungen in den USA auszugehen, so dass die Erleichterung über niedrigere Refinanzierungskosten bzw. die nachlassende Attraktivität verzinslicher Anlagen Aktien, Edelmetalle und Krypto-Anlagen weiter unterstützen sollte.