Marcus Meyer, Monetalis GmbH Dienstag, 30. September 2025 von Marcus Meyer, Monetalis GmbH

Investorenbrief

September 2025

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Investoren und Interessenten,

mit diesem Investorenbrief möchte ich Ihnen einen Einblick in meine Portfolioentscheidungen des vergangenen Monats geben sowie über aktuelle Themen und Gestaltungsmöglichkeiten informieren. Zögern Sie bitte nicht, mich für Ihre persönlichen Anlagefragen zu kontaktieren.

Inhalt

 

Monatlicher Marktrückblick

Rückblick auf die Märkte im September 2025

Investmentfonds flexibles Mandat

Monetalis Ruhestandsfonds

Vermögensverwaltung defensives Mandat

Monetalis Ruhestandsplan Einkommen

Vermögensverwaltung offensives Mandat

Monetalis Ruhestandsplan Wachstum

Portfoliomanagement

Gold als Realitätscheck - Gastbeitrag von Peter Frech, Quantex AG, Schweiz

Visual Capitalist

Die innovativsten Länder der Welt im Jahr 2025

Buchempfehlung des Monats

Dr. Roman Fessler, Martina Brakemeier: Das ChatGPT-5 Powerhandbuch

MONATLICHER MARKTRÜCKBLICK
Rückblick auf die Märkte im September 2025

Neue Rekordhochs bei US-Aktien und Gold

Nachdem die drastische Erhöhung der US-Importzölle monatelang das beherrschende Thema an den Märkten war, verlor es in den vergangenen Wochen an Einfluss. Die tatsächlichen US-Zölle sind in den meisten Fällen niedriger in Kraft getreten als zunächst angekündigt. Mit zahlreichen Ausnahmen und Sonderregelungen versucht die Trump-Administration zudem die negativen Auswirkungen auf die USA abzumildern, die in vielen Fällen auf die Einfuhren aus dem Ausland angewiesen sind. In Einzelfällen erhöhte Trump aus persönlicher Verärgerung die Zölle, so gegenüber gegen Brasilien und Indien. China drohte er, den Handel zwischen den zwei weltgrößten Volkswirtschaften mit Zöllen von 200 Prozent praktisch zum Erliegen zu bringen, was die Sorgen um Handelskonflikte nicht verstummen ließ. Allerdings dürfte gerade in diesem Fall die Verhandlungsposition der USA aufgrund von Abhängigkeiten eher schwach sein.

Anstieg der US-Staatsverschuldung erwartet

Es zeichnet sich ab, dass weder die Sparmaßnahmen der Trump-Administration noch die Zolleinnahmen das versprochene Ausmaß erreichen, sodass die ohnehin hohe Staatsverschuldung der USA unter Trump noch schneller als zuvor wachsen dürfte. Sorgen um ausufernde Staatsschulden belasteten zeitweise die Kapitalmärkte und strahlten von den Renten- auf die Aktienmärkte aus. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen, die bis Mitte September auf 4,0 Prozent gesunken war, stieg in der zweiten Monatshälfte wieder Richtung 4,2 Prozent. In Europa rückte zunehmend das hoch verschuldete Frankreich in den Fokus. Die dortige Budget- und Regierungskrise belastete zeitweise vor allem französische Aktien, insbesondere Finanzwerte.

Für die Wall Street und globale Investoren blieb die US-Notenbank wichtiger. US-Präsident Trump versuchte die Notenbank-Gouverneurin Lisa Cook ihres Amtes zu entheben. Dazu verbreitete er den Vorwurf von Falschangaben bei einem Kreditantrag. Ironie der Geschichte: Trump selber ist wegen fortgesetzter und vielfacher Falschangaben bei Krediten ein rechtskräftig verurteilter Betrüger. Die Abberufung von Cook durch Trump wurde von einem Gericht als illegal eingestuft und verhindert. Allerdings gelang es Trump, einen seiner Gefolgsleute, Stephen Miran, in den entscheidenden Offen-Markt-Ausschuss (FOMC) zu berufen. Dieser forderte dort umgehend die Senkung der Leitzinsen um einen halben Prozentpunkt, wurde aber von allen anderen FOMC-Mitgliedern überstimmt.

Positive Auswirkungen auf US-Aktien nach Zinsentscheidung der Fed

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) senkte ihren Leitzins deshalb wie mehrheitlich erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf die Spanne von 4,0 bis 4,25 Prozent. Damit reagiert sie auf die zunehmende Schwäche am amerikanischen Arbeitsmarkt. Weitere Leitzinssenkungen gelten als wahrscheinlich. Längerfristige Sorgen um die Unabhängigkeit der US-Notenbank, die nicht den Anweisungen der Regierung unterworfen sein soll, traten gegenüber den kurzfristigen positiven Wirkungen der Leitzinssenkungen in den Hintergrund. Niedrigere Zinsen begünstigen die Bewertung von Aktien, insbesondere von Wachstumswerten, bei denen die großen Gewinne in fernerer Zukunft erwartet werden.

Zwischenzeitlich verlor das Boom-Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) an Zugkraft. Als der KI-Chiphersteller Nvidia hohe Umsatz- und Gewinnzuwächse bekannt gab, löste das statt weiterer Kursgewinne einen Kursrückgang aus. Dass Nvidia aber bis zu 100 Milliarden US-Dollar in den ChatGPT-Entwickler OpenAI investieren will, befeuerte die KI-Euphorie wieder. Die Nvidia-Aktie erreichte ein neues Rekordhoch. Insbesondere die Nasdaq-Indizes profitierten von der Kurserholung der Apple-Aktie und der zunächst fortgesetzten Rekordjagd bei Alphabet. Der Nasdaq-100 kletterte bis auf 24.782 Zähler. Auch alle wichtigen US-Standardwerte-Indizes sowie der führende Nebenwerte-Index Russell 2000 erreichten im September neue Rekordhöchststände.

Euro Stoxx 50 tritt auf der Stelle, Aufwärtstrends bei Nikkei-225 und Hang Seng

An den europäischen Aktienmärkten setzte sich dagegen die seit Monaten anhaltende Seitwärtsbewegung fort. Zunehmende Störmanöver, Sabotageakte und Provokationen durch Russland erinnerten an die Gefahr einer Ausweitung des russischen Angriffskriegs auf NATO-Gebiet. Der Euro Stoxx 50 blieb in der seit Mai gültigen Bandbreite zwischen rund 5.200 und gut 5.500 Punkten. Beim Deutschen Aktienindex DAX verengte sich die Bandbreite der Bewegung im September auf den Raum zwischen knapp 23.300 und 24.000 Zählern.

Die gute Stimmung für Technologieaktien an der Wall Street strahlte auch in Richtung der asiatischen Börsen, wo beispielsweise Chiphersteller profitierten. Am japanischen Aktienmarkt kam nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Shigeru Ishiba die Erwartung dazu, dass sein Nachfolger eine wirtschaftsfreundlichere Politik umsetzen könnte. Der Nikkei-225-Index setzte seinen Aufwärtstrend fort und stieg erstmals in seiner Geschichte über 45.000 Punkte. Auch der Hang Seng Index der Börse in Hongkong bestätigte mit neuen Mehr-Jahres-Hochs seinen Aufwärtstrend. Erstmals seit 2021 notierte der Index wieder über 26.000 Zählern.

US-Dollar wenig verändert – Gold steigt auf neue Rekordhöhen

Der US-Dollar zeigte sich nur wenig verändert. Die Leitzinssenkung, die den Zinsvorteil gegenüber Währungen wie Euro und japanischem Yen verkleinerte, war schon zuvor eingepreist worden. Als Misstrauensvotum gegen den US-Dollar kann man dagegen den beschleunigten Anstieg der Edelmetallpreise werten. Der Goldpreis stieg auf neue Rekordhöhen von fast 3.800 US-Dollar pro Unze. Und auch Silber, Platin und Palladium setzten ihren Preisanstieg beschleunigt fort. Silber erreichte erstmals seit 2011 45 US-Dollar pro Unze.

INVESTMENTFONDS: FLEXIBLES MANDAT
Monetalis® Ruhestandsfonds

Factsheet per 30.09.2025 [PDF]

Wertentwicklung im September 2025: +1,75 Prozent
Wertentwicklung seit Jahresbeginn 2025: +4,24 Prozent
Wertentwicklung der letzten 12 Monate kumulativ: +8,45 Prozent

Top-Performer im Berichtsmonat waren der iShares Physical Gold ETC mit einem Wertzuwachs von +9,43 Prozent und der ColQ Collective Intelligencemit einem Plus von 7,81 Prozent.

Einen negativen Performancebeitrag lieferten der Avaron Emerging Europe Fund mit -1,89 Prozent.

Im Berichtsmonat September 2025 wurden keine Veränderungen im Portfolio vorgenommen.

Fondspositionen per 26.08.2025

Kategorie

Status

Quantex Global Value EUR I (Soft Closed)

Aktienfonds Global - Value-Faktor

unverändert

Xtrackers MSCI World Momentum UCITS ETF 1C

Aktienfonds Global - Momentum-Faktor

unverändert

VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF

Aktienfonds Global - Dividenden-Faktor

unverändert

iShares Digital Entertainment and Education UCITS ETF

Aktienfonds Global - Thema Digitale Unterhaltung & Bildung

unverändert

Avaron Emerging Europe A

Aktienfonds Osteuropa - Value-Faktor

unverändert

MFS Meridian Funds - Contrarian Value I1 EUR (Soft Closed)

Aktienfonds Global - Deep-Value-Faktor

unverändert

CoIQ Collective Intelligence Fund I

Aktien Global - Growth-Faktor

unverändert

Berenberg Financial Bonds I D EUR

Unternehmensanleihen Nachrang EUR

unverändert

iShares Physical Gold ETC

Physisch hinterlegte Barren

unverändert

€-Tagesgeld 3,50 % Zins p.a.

Tagesgeld

unverändert

Größte Einzelpositionen per 30.09.2025

Typ

Sektor

Land

Nvidia

Aktie

Technologie

USA

Rheinmetall

Aktie

Industrie

Deutschland

Xiaomi

Aktie

Technologie

China

Netflix

Aktie

Kommunikationsdienstleistungen

USA

Palantir

Aktie

Technologie

USA

Apple

Aktie

Technologie

USA

Krka

Aktie

Gesundheitswesen

Slowenien

Coca Cola HBC

Aktie

Defensive Konsumgüter

Schweiz

Siemens Energy

Aktie

Industrie

Deutschland

Richter Gedeon

Aktie

Gesundheitswesen

Ungarn

STRATEGIEPORTFOLIO: DEFENSIVES MANDAT
Monetalis® Ruhestandsplan Einkommen

Factsheet per 30.09.2025 [PDF]

Wertentwicklung im September 2025: +2,22 Prozent
Wertentwicklung seit Jahresbeginn 2025: +5,05 Prozent
Wertentwicklung der letzten 12 Monate kumulativ: +7,92 Prozent

Top-Performer im Berichtsmonat war der HANSA Gold mit einem Wertzuwachs von +10,86 Prozent, gefolgt vom GS Alternative Beta Fund mit +1,46 Prozent.

Einen negativen Performancebeitrag lieferte der
Mainberg Special Situations Fund mit -0,46 Prozent.

Es wurden keine Veränderungen im Portfolio vorgenommen.

VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders UCITS ETF

Aktienfonds Global - Large Cap - Dividend

Unverändert

Guinness Global Equity Income Fund - Y EUR Thes

Aktienfonds Global - Large Cap - High Quality - Dividend

Unverändert

Wellington Global Stewards Fund N USD Acc

Aktienfonds Global - Large Cap - Stewardship

Unverändert

Mainberg Special Situations Fund HI I

Aktienfonds Europa - Sondersituationen

Unverändert

Quantex Multi Asset €

Mischfonds - International

Unverändert

Goldman Sachs Alternative Beta P €

Hedgefund - Multistrategy

Unverändert

HANSAGold USD F

Edelmetalle

Unverändert

Carmignac Credit 2027

Rentenfonds - Unternehmensanleihen - Laufzeiten

Unverändert

Carmignac Credit 2029

Rentenfonds - Unternehmensanleihen - Laufzeiten

Unverändert

Bantleon Select Corporate Hybrids RA

Rentenfonds - Unternehmensanleihen nachrangig

Unverändert

Candriam Bonds Euro High Yield C

Rentenfonds - Unternehmensanleihen höherverzinst Welt

Unverändert

STRATEGIEPORTFOLIO: OFFENSIVES MANDAT
Monetalis® Ruhestandsplan Wachstum

Factsheet per 30.09.2025 [PDF]

Wertentwicklung im September 2025: +1,55 Prozent
Wertentwicklung seit Jahresbeginn 2025: -0,22 Prozent
Wertentwicklung der letzten 12 Monate kumulativ: +3,66 Prozent

Top-Performer im Berichtsmonat waren der Fidelity Global Technology mit einem Wertzuwachs von +5,70 Prozent und der Invesco NASDAQ-100 ETF mit +5,41 Prozent.

Keiner der Portfoliobausteine lieferte einen negativen Performancebeitrag.

Im Berichtsmonat wurden keine Veränderungen im Portfolio vorgenommen.

Ankündigung: Im Oktober wird es größere Veränderungen im Portfolio geben, da die Strategie seit Jahresbeginn im Vergleich zur Benchmark etwas "hinterherläuft". Das versuchen wir schleunigst zu beheben.

MFS Meridian Contrarian Value (Soft Closed)

Aktienfonds Global - Flex Cap - Value

Unverändert

Morgan Stanley Global Opportunities Z

Aktienfonds Global - Large Cap - Quality Growth

Unverändert

Invesco NASDAQ 100 ETF

Aktienfonds USA - Large Cap - ex Financials

Unverändert

TRP US Smaller Companies Equity Q

Aktienfonds USA - Mid Cap - High Quality Blend

Unverändert

Comgest Growth Europe EUR I Acc

Aktienfonds Europa - Large Cap - Quality Growth

Unverändert

Wellington Global Stewards Fund

Aktienfonds Global - Large Cap - High Quality

Unverändert

Fidelity Global Technology A €

Aktienfonds Global - Technologie

Unverändert

AB International Health Care I EUR

Aktienfonds Global - Gesundheitssektor

Unverändert

Die Grafik zeigt den Goldpreis relativ zum S&P 500. Eine steigende Kurve bedeutet, dass Gold besser als der US-Aktienindex performt. (Quelle: Bloomberg)

PORTFOLIOMANAGEMENT

Gold als Realitätscheck

Gastbeitrag von Peter Frech, Schweiz, Fondsmanager des Quantex Global Value Fund, erschienen in Quantex Werte, Ausgabe Nr. 117, September 2025

Der Goldpreis klettert von Hoch zu Hoch. Über fünf Jahre war das Edelmetall sogar ein besseres Investment als der S&P 500, gleichwohl bleibt es unpopulär. Die Gold-Hausse wird getrieben durch die neue geopolitische Realität: Der Niedergang westlicher Vormachtstellung und des US-Dollars.

Magisches Denken zeichnet sich dadurch aus, dass man die Wirklichkeit verändern kann, wenn man nur stark genug an etwas denkt oder die richtigen Formeln spricht. Kleine Kinder glauben gerne daran, zahllose Politiker sowie ihre Wähler auch – und immer auch die vielen Spekulanten auf der Suche nach einer guten Story.

Der vielzitierte Boom bei Künstlicher Intelligenz KI hat sich bisher weder in Gewinnwachstum noch Produktivitätsgewinnen niedergeschlagen. Gemäß zwei großen Umfragen von McKinsey und des MIT können die Unternehmen durch den Einsatz von KI bis jetzt weder signifikante Umsatz- noch Gewinnzuwächse verbuchen. Auf volkswirtschaftlicher Ebene findet sich auch keine Spur von den versprochenen "Roaring Twenties", die Produktivität und das Wirtschaftswachstum bleiben überall schwach.

Das Einzige, was bis jetzt boomt, sind die Kapitalinvestitionen in die verheißene KI-Zukunft. Allein die US-Techgiganten investieren dieses Jahr nahezu 400 Milliarden Dollar in Datencenter und werfen damit ihr einst durch wenig Kapitalbedarf gekennzeichneten Geschäftsmodelle über Bord. Google oder Amazon stecken inzwischen einen größeren Prozentsatz ihres Cashflows in Investitionen als traditionell kapitalintensive Ölfirmen wie Shell.

Das freut die Ausrüster des Booms wie Nvidia. Doch trotz neuer Börsenhöchststände war das tumbe Edelmetall über mehr als fünf Jahre ein besseres Investment als der von den Tech-Giganten getriebene S&P 500 (siehe Grafik rechts). Der Aktienmarkt kommt, in Gold gemessen, nicht mehr voran.

Realitätscheck Energiewende

Dass durch die forcierte Energiewende zu Wind- und Solarenergie die Energie in Europa dauerhaft billiger wird, ist ein oft wiederholtes Mantra, welches der Überprüfung in der Realität nicht standhält. Doppelt bis dreimal so hohe Stromkosten im "grünen" Europa im Vergleich zu den USA oder China führen dazu, dass die Industrie abwandert oder mit teuren Subventionen am Leben erhalten werden muss. Der hohe Goldpreis ist ein Signal, dass die Anleger der Wirtschaftslage nicht trauen und eine neue Eurokrise fürchten.

Realitätscheck Ukrainekrieg

Dass die russische Wirtschaft durch westliche Sanktionen und hohe Kriegskosten bald kollabieren und die Ukraine die verlorenen Territorien zurückerhalten wird, ist ein weiterer viel beschworener Glaubenssatz. Er ist wohl dem moralischen Imperativ geschuldet, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Trotz heroischem Kampf der Ukraine gewinnt in der Realität Russland weiter Gelände hinzu. Der Rubel steht bei rund 80 zum Dollar genau gleich wie vor dem Kriegsbeginn 2022 und China liefert Russland alle nötigen Industrieprodukte. Das russische Haushaltsdefizit beläuft sich trotz Kriegswirtschaft auf gerade mal 2.2% des Bruttoinlandprodukts. Die Haushaltsdefizite im Westen sind von Deutschland über Frankreich und UK bis zu den USA doppelt bis dreimal so hoch. Der Spielraum für höhere Rüstungsausgaben ist durch die Sozialausgaben begrenzt. Der hohe Goldpreis ist ein Signal, dass die Abnützungsschlacht weiter geht und die Staatsfinanzen westlicher Länder überstrapaziert werden.

Realitätscheck US-Vormachtstellung

Dass die wirtschaftliche und militärische Vormachtstellung des Westens und insbesondere der USA für immer und alle Zeit gesichert bleibt, ist ein weiterer verbreiteter Glaubenssatz. Tatsächlich bröckelt die Vormacht des Westens an allen Ecken und Enden. Indiens Volkswirtschaft wird bald Deutschland und Japan überholen und zur globalen Nummer drei hinter den USA und China aufsteigen. Die Schwellenländer stellen inzwischen gut die Hälfte der Weltwirtschaftsleistung und des Welthandels untereinander. Der Status des US-Dollars als Reserve- und Handelswährung der Welt beginnt zu wanken. Der Trend ist noch jung, aber vermehrt beginnen Staaten und Unternehmen des globalen Südens, ihre Anleihen in chinesischen Yuan anstatt in Dollar zu begeben. Die Zinskosten sind dort deutlich tiefer und mit den Yuan kann man auch immer mehr nützliche Dinge "Made in China" kaufen. Auch die Zahlungen in Yuan über das chinesische CIPS als Alternative zum westlichen Swift nehmen stark zu. Wie der "Economist" berichtet, wickelt China heute bereits mehr als 50% aller Geldtransfers über seine Grenze in Yuan ab. Vor 15 Jahren waren es gerade mal 1%.

Vor dem Hintergrund dieser Entkoppelung des Welthandels vom US-Dollar stellt sich die Frage, wieso die BRICS und anverwandte Staaten noch Dollar als Währungsreserve halten sollten, wo man einem Sanktionsrisiko wie Russland unterliegt und eine Regierung finanziert, welche mit der Zollkeule wild um sich schlägt? Zum ersten Mal seit Jahrzehnten bunkern die Zentralbanken der Welt mehr Reserven in Gold anstatt in US-Staatsanleihen. Dahinter steht eine beschleunigte Akkumulation von Gold durch zahlreiche Länder des Globalen Südens seit 2022, aber auch ein steiler Anstieg des Goldpreises.

US-Staatsanleihen gelten aber weiterhin als risikolos, obwohl Anleger damit über die letzten Jahre viel Geld verloren haben, insbesondere nach Abzug der Inflation oder der Dollarabwertung. Die US-Staatsfinanzen sind total außer Kontrolle geraten trotz florierender Wirtschaft. Der hohe Goldpreis ist ein Signal, dass der Status des Dollars und der US-Staatsanleihen als Reservewährung wankt und die Welt auf der Suche nach Alternativen ist.

Die kuriose Gold-Hausse

Obwohl der Goldpreis seit Jahren steigt und 2025 mit einem weiteren Plus von 40% in Dollar glänzt, bleibt das Edelmetall bei westlichen Anlegern seltsamerweise unbeliebt. Erst seit diesem Jahr steigen die Edelmetallbestände in den westlichen Gold ETFs überhaupt wieder. Sie liegen aber immer noch unter dem Höchststand von 2020. Die Goldkäufer kamen bisher offensichtlich vor allem aus dem Osten, nicht dem Westen.

Noch extremer stellt sich die Situation bei den Goldminen-Aktien dar. Der GDX, der bekannteste Goldminen-ETF, ist seit Jahresbeginn in Dollar um satte 103% hochgeschnellt – und verzeichnet dennoch seit Jahren nur Outflows, dieses Jahr sogar verstärkt. Dasselbe gilt für die allermeisten aktiven Goldminen-Fonds.

Konklusion für Investoren

Der Goldpreis sieht kurzfristig überhitzt aus. Hinter dem starken Anstieg der letzten Jahre stehen aber gewichtige fundamentale Gründe. Gold ist ein Warnsignal, dass mit dem bestehenden Geld- und Fiskalregime Einiges im Argen liegt – oder sogar, dass sich die ganze Weltordnung weg vom Dollar zu einem multipolaren System verschiebt. Das gelbe Edelmetall hat den Vorteil, dass seine Vorkommen nicht wie andere Rohstoffe unter der Kontrolle einiger weniger Länder stehen und es nicht wie Geld beliebig vermehrt werden kann. Es ist deshalb die ideale Reservewährung für eine neue Weltordnung oder eine konfliktträchtige Phase des Übergangs dazu.

Für Investoren ist die akute Warnung des Goldpreises ein Signal, die Vermögensaufteilung zu überprüfen und populäre Glaubenssätze zu hinterfragen. Ein simpler marktgewichteter Ansatz impliziert derzeit, dass Anleger 70% ihrer Aktien und 50% ihrer Anleihen in US-Dollar halten sollen. Wir halten das angesichts der Umbrüche in der Weltordnung für gefährlich einseitig. Eine breitere Diversifikation auf Länder und Währungen inklusive Emerging Markets ist angezeigt. Und natürlich ein ordentlicher Teil in "neutralen" Rohstoffen und Gold.

VISUAL CAPITALIST

Die innovativsten Länder der Welt im Jahr 2025

Innovation wird oft als Rückgrat der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit angesehen.

In dieser Grafik haben wir die Ergebnisse des jährlichen Global Innovation Index (GII) visualisiert, der Länder nach ihrer Fähigkeit zur Förderung von Forschung und Unternehmertum bewertet.

Auf unserer Karte werden niedrigere Werte als dunklere Blautöne dargestellt, die mit steigender Punktzahl in Grün und dann Gelb übergehen.

Der Global Innovation Index (GII) 2025 definiert Innovation im weiteren Sinne und umfasst nicht nur durch Forschung und Entwicklung vorangetriebene Durchbrüche, sondern auch inkrementelle, nicht durch Forschung und Entwicklung vorangetriebene und sparsame Innovationen.

Er misst dies anhand von zwei gleichgewichteten Teilindizes: Inputs (fünf Säulen, die Investitionen, Humankapital, Infrastruktur und Rahmenbedingungen abdecken) und Outputs (zwei Säulen, die Wissens- und Technologie-Outputs sowie kreative Outputs abdecken).

Der Rahmen für 2025 verwendet 78 Indikatoren und spiegelt die Bemühungen der WIPO wider, die Messung zu modernisieren, neue Datenquellen zu integrieren und die komplexen, verteilten und digitalen Innovationsökosysteme von heute besser zu erfassen.

Europas langjährige Führungsrolle

Die europäischen Nationen zählen weiterhin zu den innovativsten Ländern der Welt.

Die Schweiz führt den Index zum 15. Mal in Folge an, während Schweden, das Vereinigte Königreich, Finnland, die Niederlande und Dänemark unter den Top 10 landen.

Die Schweiz rangiert in allen sieben zugrunde liegenden Säulen unter den Top 10, belegt jedoch nur im Bereich „kreative Outputs” den ersten Platz.

Amerika ist das drittinnovativste Land

Die USA behalten zum dritten Mal in Folge den dritten Platz im GII und belegen bei zwei Säulen den ersten Platz: „Marktkomplexität” und „Unternehmenskomplexität”.

Hinterherhinkt Amerika bei der „Infrastruktur” und belegt weltweit nur Platz 32. Die Säule „Infrastruktur” setzt sich aus drei Indikatoren zusammen:

- Informations- und Kommunikationstechnologien (Platz 9)
- Allgemeine Infrastruktur (Platz 13)
- Ökologische Nachhaltigkeit (Platz 98)

Aufgrund dieser Ergebnisse und der von der WIPO verwendeten Methodik scheint die ökologische Nachhaltigkeit die Schwachstelle Amerikas zu sein. Dieser Indikator berücksichtigt Energieeffizienz, die Abhängigkeit von kohlenstoffarmer Energie und die Einführung von Umweltmanagementpraktiken.

Asien klettert in der Innovationsrangliste nach oben

Die Region Asien hat im GII 2025 eine starke Dynamik gezeigt, wobei Südkorea mit Platz 4 ein Rekordhoch erreichte. Das Land belegte den ersten Platz in der Kategorie „Humankapital und Forschung“ und erzielte in verschiedenen F&E-Kennzahlen hohe Werte.

China schaffte es ebenfalls zum ersten Mal unter die Top 10 des GII und ist damit die einzige Volkswirtschaft mit mittlerem Einkommen unter den Top 30. Nach Schätzungen der WIPO war China der weltweit größte F&E-Ausgabenposten und führt weltweit bei Patentanmeldungen.

Quelle: https://www.visualcapitalist.com/ranked-the-worlds-most-innovative-countries-in-2025

BUCHEMPFEHLUNG DES MONATS

Dr. Roman Fessler, Martina Brakemeier
Das ChatGPT-5 Powerhandbuch

Einmal im Monat präsentiere ich an dieser Stelle mein Buch des Monats. Viel Spaß beim Lesen!

Mit diesem Power-Handbuch, verfasst für das im August 2025 veröffentlichte GPT-5, meistern Sie alle neuen Funktionen des neuen Modells. Viele praxiserprobte Anleitungen, Vorlagen und über 150 Screenshots (im Bonus-PDF) helfen Ihnen, den vollen Umfang von ChatGPT-5 zu nutzen und die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Das erfahren Sie im Detail:

Grundlagen & Sicherheit: Richten Sie Ihren Account korrekt ein und konfigurieren Sie den Datenschutz von Anfang an richtig, um konform mit aktuellen EU-Richtlinien (AI-Act) zu arbeiten.

Die neuen GPT-5-Funktionen meistern: Steuern Sie das intelligente Router-System, aktivieren Sie den "Thinking-Modus" für komplexe Analysen und nutzen Sie die vier KI-Persönlichkeiten (z. B. "Roboter" für Fakten, "Zuhörer" für Empathie), um den Ton perfekt anzupassen.

Prompting wie ein Profi: Wenden Sie die optimale Prompt-Formel für komplexe Aufgaben an und meistern Sie zehn essenzielle Basistechniken – vom Erstellen von Tabellen über die Stimmungs-Analyse bis zu Multi-Step-Prompts.

ChatGPT personalisieren: Konfigurieren Sie ChatGPT mit der innovativen Erinnerungs-Funktion (Memory) so, dass es sich Ihre Vorlieben und den Kontext merkt und zu Ihrem persönlichen Assistenten wird.

Multimodale Workflows nutzen: Verwandeln Sie Dokumente (PDFs, Excel), Bilder und sogar Whiteboard-Fotos in fertige Aktionspläne. Analysieren Sie Daten und beheben Sie Fehler im Code einfach per Screenshot-Debugging.

GPT-Store & eigene GPTs: Entdecken Sie die besten KI-Assistenten im GPT-Store für spezielle Aufgaben wie wissenschaftliche Recherche oder Analysen und erfahren Sie, wie Sie Ihre eigenen GPTs erstellen.

Dieses Handbuch ist die einfachste Möglichkeit, um die neuen faszinierenden Möglichkeiten von ChatGPT-5 voll auszuschöpfen. Ideal für Einsteiger, Fortgeschrittene, Selbstständige und alle, die ChatGPT-5 bestmöglich nutzen wollen.

Rechtliche Hinweise

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Mit diesen Inhalten wird kein Angebot zum Verkauf, Kauf oder zur Zeichnung von Wertpapieren oder sonstigen Titeln unterbreitet. Die enthaltenen Informationen und Einschätzungen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Die vollständigen Angaben der Fonds sind dem Verkaufsprospekt sowie der Satzung oder dem Verwaltungsreglement oder den Vertragsbedingungen, ergänzt durch den jeweiligen letzten geprüften Jahresbericht und den jeweiligen Halbjahresbericht, falls ein solcher jüngeren Datums als der letzte Jahresbericht vorliegt, zu entnehmen. Diese Unterlagen stellen die allein verbindliche Grundlage eines Kaufs dar. Die genannten Unterlagen sowie die wesentlichen Anlegerinformationen erhalten Sie kostenlos in deutscher Sprache bei der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft/Kapitalverwaltungsgesellschaft oder Verwahrstelle sowie von den jeweiligen Vertretern in den Ländern, für die eine Vertriebszulassung vorliegt. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und zum Ausdruck gebrachten Meinungen geben die Einschätzungen der Monetalis GmbH zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Angaben zu in die Zukunft gerichteten Aussagen spiegeln die Ansicht und die Zukunftserwartung der Monetalis GmbH wider. Dennoch können die tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse erheblich von den Erwartungen abweichen. Alle Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch keine Gewähr und keine Haftung übernommen werden. Der Wert jedes Investments kann sinken oder steigen und Sie erhalten möglicherweise nicht den investierten Geldbetrag zurück. Bei der Vermittlung von Fondsanteilen kann die Monetalis GmbH Rückvergütungen aus Kosten erhalten, die von den Verwaltungsgesellschaften/Kapitalverwaltungsgesellschaften gemäß dem jeweiligen Verkaufsprospekt dem jeweiligen Fonds belastet werden. Die steuerliche Behandlung ist von den persönlichen Verhältnissen des Anlegers abhängig und kann Änderungen unterworfen sein. Bitte konsultieren Sie diesbezüglich Ihren Steuerberater. Die ausgegebenen Anteile der dargestellten Fonds dürfen nur in solchen Rechtsordnungen zum Kauf angeboten oder verkauft werden, in denen ein solches Angebot oder ein solcher Verkauf zulässig ist. So dürfen die Anteile dieser Fonds weder innerhalb der USA noch an oder für Rechnung von US-Staatsbürgern oder in den USA ansässigen US-Personen zum Kauf angeboten oder an diese verkauft werden. Darüber hinaus können die Anteile der Fonds weder direkt noch indirekt „US-Personen“ und/oder Einrichtungen, die sich im Besitz einer oder mehrerer „US-Personen“ im Sinne der Definition des „Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA)“ befinden, angeboten oder verkauft werden. Zudem dürfen dieses Dokument und die darin enthaltenen Informationen nicht in den USA verbreitet werden. Die Verbreitung und Veröffentlichung dieses Dokuments sowie das Angebot oder ein Verkauf der Anteile dieser Fonds können auch in anderen Rechtsordnungen Beschränkungen unterworfen sein. Der jüngste Nettoinventarwert (NIW) kann über die Website der Verwaltungsgesellschaften/Kapitalverwaltungsgesellschaften abgerufen werden.
Die historische Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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