Investorenbrief
Januar 2024
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Investoren und Interessenten,
mit diesem Investorenbrief möchte ich Ihnen einen Einblick in meine Portfolioentscheidungen des vergangenen Monats geben sowie über aktuelle Themen und Gestaltungsmöglichkeiten informieren. Zögern Sie bitte nicht, mich für Ihre persönlichen Anlagefragen zu kontaktieren.
Inhalt | |
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Börse im Januar 2024 | |
Investmentfonds flexibles Mandat | |
Vermögensverwaltung defensives Mandat | |
Vermögensverwaltung offensives Mandat | |
Österreichische Schule der Nationalökonomie | |
Buchempfehlung des Monats |
Same as Ever - 23 Geschichten über Dinge, die sich niemals ändern |
BÖRSE IM JANUAR 2024
Zinssenkungen voraus
Dank deutlich steigender Kurse an den Börsen im November und Dezember endete das Jahr 2023 für die meisten Anleger mit Gewinnen. Die Aufwärtsbewegung erfasste dabei nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch die Anleihen. Dort, bei den Zinspapieren, findet man den Auslöser der Kurssteigerungen. Denn es war keineswegs eine verbesserte gesamtwirtschaftliche Lage, die die Kurse steigen ließ, sondern die Erwartung fallender Zinsen im Jahr 2024. Bis Oktober 2023 waren diese Hoffnungen immer wieder enttäuscht worden, was an den Anleihemärkten zu einem Zinsanstieg geführt hatte.
Ein Anstieg der Marktzinsen mag zwar für alle attraktiv sein, die Geld neu anzulegen haben. Aber für diejenigen, die bereits in Anleihen investiert sind, bringt ein Zinsanstieg Kursverluste mit sich. Die Neuanlage bedeutet mehr Rendite, also werden die schlechter verzinsten Anleihen verkauft, was deren Kurse nach unten drückt, bis der Zinsnachteil ausgeglichen ist. Umgekehrt bescherte der Zinsrückgang in den beiden letzten Monaten des vergangenen Jahres allen Anlegern Kursgewinne, die in Anleihen investiert waren.
Zinserwartungen als wichtigster Einflussfaktor
Und auch die Aktienmärkte feierten den Zinsrückgang mit Kursgewinnen, eben jener Jahresendrallye, die die letzten Wochen 2023 prägte. Denn sinkende Zinsen helfen den Aktienmärkten auf verschiedenen Ebenen, finanzmathematisch und realwirtschaftlich. Das Verhältnis zwischen dem Wert eines Vermögensgegenstandes oder Wertpapiers und seinen Erträgen ist die Rendite. Aus dieser Gleichung folgt, dass der Wert, also der Börsenkurs eines Wertpapiers steigt, wenn die allgemeine Rendite fällt – und das bei gleichbleibenden Erträgen wohlgemerkt. Es würde also keiner steigenden Unternehmensgewinne bedürfen, um die Aktienmärkte steigen zu lassen, wenn die Zinsen fallen. Dass fallende Zinsen billigere Kredite für Investoren und Konsumenten bedeuten, verstärkt diesen Effekt noch.
Kein Wunder also, dass die Börsen kaum ein wichtigeres Thema kennen als die zukünftige Entwicklung der Zinsen. Diese wird maßgeblich durch die Entscheidungen der Notenbanken beeinflusst. Mit der Anhebung der Leitzinsen bekämpften sie den starken Anstieg der Inflation. Die Verlangsamung des allgemeinen Preisanstiegs im Laufe des Jahres 2023 nährte die Hoffnung auf rasche und weitreichende Zinssenkungen.
Dämpfer zum Jahresbeginn
Doch in den vergangenen Wochen erhielten die euphorischen Erwartungen einen Dämpfer. Die Inflationsraten sanken zunehmend langsamer. Die Jahresrate des Preisanstiegs lag zuletzt mit rund drei Prozent über dem erklärten Ziel von nur zwei Prozent. In Jahren, in denen in den USA Präsidentschaftswahlen stattfinden, vermeidet die US-Notenbank erfahrungsgemäß starke Veränderungen ihrer Leitzinsen. Zinssenkungen würden von Kritikern als Unterstützung des amtierenden Präsidenten ausgelegt. Dem Vorwurf einer Einmischung in die Politik will sich die Instanz Federal Reserve nicht aussetzen. So könnte die Fed Funds Rate, die schon seit Juli 2023 unverändert bei 5,25 bis 5,5 Prozent liegt, weniger gesenkt werden, als die Börsen noch im Dezember erwartet haben.
Volkswirtschaftliche Daten ohne klare Tendenz
An der Wallstreet gab es nach dem Jahreswechsel vor diesem Hintergrund zunächst Umschichtungen zulasten zinssensitiver Aktien, darunter aus Technologiewerten in defensivere Branchen. Die volkswirtschaftlichen Daten zeichneten aber kein klares Bild, sodass die denkbaren Szenarien für die US-Wirtschaft in diesem Jahr von einem späten Abrutschen in eine Rezession bis zum gänzlichen Ausbleiben einer solchen reichen. Auch die beginnende Berichtssaison mit den Geschäftsergebnissen des vierten Quartals und damit des Gesamtjahres 2023 gab für den Gesamtmarkt keine richtungsweisenden Impulse. Allerdings konnten die meisten US-Konzerne mit ihren Geschäftszahlen und Ausblicken die Investoren überzeugen.
Auch wenn die Aufwärtsdynamik hinter der Jahresendrallye on November und Dezember zurückblieb, gelang es dem populären Dow Jones Industrial Average Index doch, erstmals in seiner Geschichte über 38.000 Punkte zu klettern. Auch der für den Gesamtmarkt repräsentativere S&P-500-Index stellte mit einem Anstieg auf 4.900 Zähler seinen zwei Jahre alten Rekord ein. Gleiches galt für den Nasdaq-100 mit seinem Anstieg auf neue Rekordhochs über 17.600 Punkte.
Verhaltener Start der europäischen Aktienmärkte
Auch die europäischen Aktienmärkte starteten zunächst verhalten in das neue Jahr. Die erste Januarhälfte war von Gewinnmitnahmen geprägt. Dann setzten auch diesseits des Atlantiks wieder stärkere Käufe ein. Nach einer Konsolidierung bis auf rund 4.400 Punkte kletterte der Euro-STOXX-50 über 4.600 Zähler. Etwas schwerer taten sich einige nationale Aktienindices, darunter der DAX. Er gab zwischenzeitlich die Gewinne aus dem Dezember fast vollständig ab, bis er sich im Verlauf des Januars der 17.000-Punkte-Marke und damit seinem Rekordhoch bei 17.003 Zählern wieder näherte. Eine mögliche Aufholjagd europäischer Nebenwerte wollte noch nicht in Gang kommen. Insbesondere der MDAX für mittelgroße deutsche Aktien blieb klar hinter der Entwicklung der Standardwerte zurück. Die MDAX-Schwergewichte Lufthansa, Delivery Hero und LEG Immobilien entwickelten sich nicht gut und die Aktie des Sportmodeherstellers Puma fiel sogar auf den tiefsten Stand seit über fünf Jahren, nachdem das Unternehmen mit Eckdaten und Ausblick enttäuscht hatte.
Kursgewinne in Japan – Verluste in China
In Asien blieb die Börsenentwicklung sehr differenziert. Die japanische Börse profitierte in den ersten Wochen des Jahres vom zunehmenden Interesse der Investoren. Der Nikkei-225-Index sprang über die 34.000-Punkte-Marke, die seit Mitte des Vorjahres einen Widerstand gebildet hatte und kletterte bis auf 36.547 Zähler, den höchsten Stand seit über 30 Jahren. Der indische Aktienmarkt setzte seine gute Entwicklung aus dem Vorjahr zunächst fort. So erreichte der Sensex 30 Index der Bombay Stock Exchange (BSE) Mitte Januar mit 73.328 Punkten ein neues Rekordhoch. Von diesem Niveau aus drückten dann Gewinnmitnahmen auf die Kurse. Schlecht blieb nach dem Jahreswechsel die Kursentwicklung an den chinesischen Aktienmärkten. In Hongkong fiel der Hang Seng Index zeitweilig unter 15.000 Punkte. Damit notiert dieser Index nahe seiner Zehn-Jahres-Tiefs und unter dem Corona-Crash-Niveau. Die aktuellen wirtschaftlichen Probleme, unter anderem im Immobiliensektor, gelten dabei nur als ein Symptom eines Vertrauensverlustes in das kommunistische Regime in Peking.
Der Ölpreis zeigte sich in den ersten Wochen des neuen Jahres weiter stabilisiert. Er war im vierten Quartal trotz des eskalierenden Nahost-Konfliktes deutlich gefallen, und zwar von rund 95 US-Dollar auf 75 US-Dollar pro Barrel. Im Laufe des Januars erholte sich der Ölpreis auf über 80 US-Dollar. Noch weniger verändert zeigte sich im Januar der Goldpreis. Nachdem er sich im Dezember in einer Preisspanne zwischen 1.972 US-Dollar und dem Rekordhoch bei 2.147 US-Dollar pro Unze bewegt hatte, veränderten sich die Preisschwankungen im Januar auf die Bandbreite 2.000 bis 2.080 US-Dollar.
BLICKPUNKT: TECHNOLOGIE-AKTIEN WERTTREIBER ODER RISIKO?
In den vergangenen Jahren haben Technologieaktien ihren Anteil am Wert der globalen Aktienmärkte stark ausgebaut. Im MSCI Weltaktienindex entfällt ein Großteil des hohen US-Gewichts auf die großen Technologiekonzerne, die mittlerweile als glorreiche Sieben (Magnificent Seven) bekannt sind: Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, Nividia, Meta und Tesla. Diese Aktien waren im vergangenen Jahr der größte Werttreiber für die Aktienmärkte. Für Kursfantasie sorgte dabei das Thema Künstliche Intelligenz (KI), weil die großen US-Tech-Konzerne als Erstrundengewinner von KI-Anwendungen gelten. So stiegen ihre Aktienkurse im vergangenen Jahr um durchschnittlich 78 Prozent. Damit haben diese sieben Aktien mehr als die Hälfte des Anstiegs des S&P-500-Index von 23 Prozent beigesteuert. Ein „S&P-493“ ohne diese sieben Aktien hätte nur ein Jahresplus von 11 Prozent verzeichnet. Im Nasdaq-100-Index kommen die Magnificent Seven sogar auf ein Gewicht von rund 40 Prozent. Doch das Jahr 2022 zeigt, welches Risiko darin liegt. Damals waren die Tech-Aktien stark unter Druck geraten und hatten hohe zweistellige Prozentverluste erlitten. Mit ihrem hohen Gewicht in den Aktienindizes und vielen Portfolios könnten diese Aktien auch in diesem Jahr wegweisend für Aktieninvestments insgesamt werden.
Differenzierte Betrachtung der Magnificent Seven
Fondsmanager, die Investments in Tech-Aktien noch befürworten, raten zu einer differenzierten Bewertung. Während manche der Sieben so gut positioniert sind, dass sie kaum Schwächen zeigen, erscheinen andere angreifbarer. Der Aufschwung der Tech-Aktien dürfte sich nicht mehr für alle fortsetzen. Die Technologie-Branche gilt zwar als überdurchschnittlicher Profiteur von Zinssenkungen. Insbesondere Geschäftsmodelle, deren Cashflows schwerpunktmäßig erst in weiterer Zukunft liegen, sind naturgemäß stärker von der Höhe der Zinsen abhängig, weil Aktienkurse als Barwert der zukünftigen Cashflows verstanden werden können. Liegen Cashflows erst in der ferneren Zukunft und sind die anzusetzenden Zinsen höher, schrumpft der Barwert.
Umgekehrt sind die zukünftigen Unternehmensgewinne allein dadurch mehr wert, dass die Zinsen fallen. Die für das Jahr 2024 erwarteten Leitzinssenkungen der großen Notenbanken, insbesondere der US-amerikanischen Federal Reserve sollten also Tech-Aktien Auftrieb geben. Allerdings spiegelt die starke Kurserholung im Jahr 2023 die Erwartung fallender Zinsen bereits wider. In diesem Jahr wird es deshalb zunehmend darauf ankommen, welche Unternehmen die hohen Erwartungen an weiteres Wachstum erfüllen können – und welche nicht.
Teslas Zahlen enttäuschen Anleger
Jüngst fand sich der US-Elektroautomobilbauer Tesla im Lager Letzterer. Obwohl sich der Quartalsgewinn im Jahresvergleich von 3,7 auf 7,9 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelte, reagierte die Börse enttäuscht. Denn Teslas rasantes Wachstum flaut ab. Teslas Umsatz stieg im Jahresvergleich nur um drei Prozent auf 25,17 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit Erlösen von fast 25,9 Milliarden Dollar gerechnet. Im vergangenen Jahr hatte Tesla das Auslieferungsziel von 1,8 Millionen Elektroautos nur nach mehreren Preissenkungen erreichen können, immerhin ein Plus von 38 Prozent. Früher hatte Firmenchef Elon Musk das Ziel ausgegeben, jedes Jahr um mindestens 50 Prozent zu wachsen. Jetzt gab Tesla keine Prognose mehr für Auslieferungen im laufenden Jahr ab. Von der Ankündigung eines revolutionären neuen Produktionssystems zeigte sich die Börse wenig beeindruckt. Der Tesla-Aktienkurs stürzte auf den tiefsten Stand seit Mai vergangenen Jahres und bescherte seinen Aktionären allein seit Jahresbeginn einen Verlust von über 26 Prozent. Dennoch zeigt sich ein Teil der Fondsmanager weiter von Tesla überzeugt. Der Konzern werde als Automobilhersteller missverstanden. Es handele sich vielmehr um einen hochinnovativen Technologieentwickler, der auch in anderen Bereichen überzeugen werde.
Geteilt sind die Meinungen der Experten nicht zuletzt bei chinesischen Tech-Aktien. Weitgehende Einigkeit besteht in der Frage der aktuellen wirtschaftlichen Bewertung chinesischer Aktien. Ganz im Gegensatz zu den Magnificent Seven sind sie nach einer inzwischen mehrjährigen Verlustphase insgesamt im Verhältnis zu ihren Umsatzerlösen und insbesondere zu ihren Gewinnen sehr günstig bewertet. Optimisten verweisen auf zunehmende Anzeichen dafür, dass Peking die Wirtschaft allgemein und den heimischen Aktienmarkt im Speziellen mit geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen stützen will.
Zudem hat sich die chinesische Wirtschaft längst von der „Werkbank der Welt“ mit billigen Arbeitskräften zu einer hochinnovativen, neue Technologien fördernden Volkswirtschaft gewandelt. In vielen Bereichen seien chinesische Unternehmen bereits jetzt Weltmarktführer oder würden gerade zu ernsthaften Konkurrenten der entsprechenden westlichen Tech-Konzerne aufsteigen. Das sei beispielsweise beim Thema Elektromobilität zu beobachten. Das Erreichen technologischer Unabhängigkeit in strategisch wichtigen Sektoren gehört zudem zu den Prioritäten der Zentralregierung, sodass in diesen Sektoren mit Unterstützung durch die Politik zu rechnen ist. Dies dürfte beispielsweise für die Halbleiterentwicklung und -produktion gelten.
China: Günstige Aktienbewertungen contra Risiken
So haben die USA ein Exportverbot für bestimmte Hochleistungschips gegen China verhängt, weil diese Hochtechnologie auch in die massiven Aufrüstungsprogramme Chinas einfließt. Gerade diese geopolitischen Aspekte veranlassen viele Investoren ungeachtet der günstigen Bewertung zur Zurückhaltung gegenüber Investitionen in China. Das zunehmend aggressive Auftreten gegenüber Staaten wie den Philippinen oder Taiwan wird zusammen mit vielen anderen, ökonomischen Maßnahmen wie der Aufstockung der Goldreserven, dem Abbau von Beständen in US-Staatsanleihen oder der gesetzlichen Möglichkeit, Auslandsinvestoren zu enteignen, als Vorbereitung eines Krieges gesehen. Die meisten Fondsmanager, die chinesische Tech-Aktien mit Hinweis auf die sehr günstige Bewertung in ihren Depots halten, begrenzen vor allem wegen dieser Risiken ihr Engagement.
Die Bestandsaufnahme in den ersten Wochen des Jahres zeigt, dass Aktieninvestments besonders in diesem Jahr einer fortlaufenden aktiven Beobachtung bedürfen. Den Chancen auf weitere Wertzuwächse stehen Risiken gegenüber.
Quantex Global Value EUR I |
Aktienfonds Global - Flex Cap - Value |
Unverändert |
Wellington Global Stewards $ S Acc |
Aktienfonds Global - Large Cap - High Quality |
Unverändert |
JPMorgan Investment Funds - Global Dividend C (acc) - EUR |
Aktienfonds Global - Large Cap - Dividend & Quality Growth |
Unverändert |
Fidelity Funds - Global Equity Income Fund Y-ACC-USD |
Aktienfonds Global - Large Cap - High Quality - Dividend |
Unverändert |
Morgan Stanley Global Opportunities Z |
Aktienfonds Global - Large Cap - Quality Growth |
Unverändert |
Invesco NASDAQ 100 ETF |
Aktienfonds USA - Large Cap - ex Financials |
Unverändert |
Comgest Growth Europe EUR I Acc |
Aktienfonds Europa - Large Cap - Quality Growth |
Unverändert |
DNB Fund - Technology Institutional A (EUR) |
Aktienfonds Global - Technologie/Telekom - Value |
Unverändert |
AB International Health Care I EUR |
Aktienfonds Global - Gesundheitssektor |
Unverändert |
iShares Physical Gold ETC |
Physisch hinterlegte Barren |
Unverändert |
€-Tagesgeld 3,00 % Zins p.a. |
Tagesgeld |
Unverändert |
VERMÖGENSVERWALTUNG: DEFENSIVES MANDAT
Monetalis® Ruhestand Einkommen
Januar 2024: +1,21 Prozent.
Jahresergebnis 2024: +1,21 Prozent
Top-Performer war mit +1,60 Prozent der DC Value Global Balanced (IT), gefolgt vom Bantleon Select Corporate Hybrids RA mit +1,53 Prozent.
Einen negativen Performancebeitrag leisteten der HANSAGold USD F mit minus 0,57 Prozent.
Es wurden keine Veränderungen im Portfolio vorgenommen.
JPMorgan Investment Funds - Global Dividend C (acc) - EUR |
Aktienfonds Global - Large Cap - Dividend & Quality Growth |
Unverändert |
Fidelity Funds - Global Equity Income Fund Y-ACC-USD |
Aktienfonds Global - Large Cap - High Quality - Dividend |
Unverändert |
Mainberg Special Situations Fund HI I |
Aktienfonds Europa - Sondersituationen |
Unverändert |
DC Value Global Balanced IT |
Mischfonds - International |
Unverändert |
Quantex Multi Asset € |
Mischfonds - International |
Unverändert |
Goldman Sachs Alternative Beta P € |
Hedgefund - Multistrategy |
Unverändert |
HANSAGold USD F |
Edelmetalle |
Unverändert |
Carmignac Credit 2025 |
Rentenfonds - Unternehmensanleihen - Laufzeiten |
Unverändert |
Carmignac Credit 2027 |
Rentenfonds - Unternehmensanleihen - Laufzeiten |
Unverändert |
Bantleon Select Corporate Hybrids RA |
Rentenfonds - Unternehmensanleihen nachrangig |
Unverändert |
Candriam Bonds Euro High Yield C |
Rentenfonds - Unternehmensanleihen höherverzinst Welt |
Unverändert |
MFS Meridian Contrarian Value |
Aktienfonds Global - Flex Cap - Value |
Unverändert |
Morgan Stanley Global Opportunities Z |
Aktienfonds Global - Large Cap - Quality Growth |
Unverändert |
Invesco NASDAQ 100 ETF |
Aktienfonds USA - Large Cap - ex Financials |
Unverändert |
TRP US Smaller Companies Equity Q |
Aktienfonds USA - Mid Cap - High Quality Blend |
Unverändert |
Comgest Growth Europe EUR I Acc |
Aktienfonds Europa - Large Cap - Quality Growth |
Unverändert |
Alpora Innovation Europa € D |
Aktienfonds Europa - Flex Cap - Innovation |
Unverändert |
Fidelity Global Technology A € |
Aktienfonds Global - Technologie |
Unverändert |
AB International Health Care I EUR |
Aktienfonds Global - Gesundheitssektor |
Unverändert |
ÖSTERREICHISCHE SCHULE DER NATIONALÖKONOMIE
Populäre Irrtümer der Linken und Neuen Rechten
Nein, Libertarismus dient nicht "vor allem den Interessen der Reichen"
von Dr. Andreas Tiedtke
erschienen am 23.01.2024 auf www.Freiheitsfunken.info
Wieso klafft trotz staatlicher Dauerregulierung die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander: Man ersetze „trotz“ durch „wegen“
Nicht nur die Linken, sondern auch die Neuen Rechten unterstellen dem Libertarismus, dass dieser vor allem den Interessen der Reichen diene. Ohne Interventionismus, also dem zwangs- und fallweisen Eingreifen in den Markt, ergäben sich monopolartige Strukturen, so das Argument sinngemäß. Es sei zu befürchten, dass es zu einer Pareto-Verteilung des Vermögens käme, also 20 Prozent besäßen 80 Prozent des Vermögens – oder noch ungünstigere Verteilungen. Deshalb müsse das „Primat der Politik“ gelten, um den Mittelstand zu schützen und Wettbewerb zu sichern.
Wenn dem so wäre, dass der Libertarismus vor allem den Reichen dienen würde, müsste man sich fragen, wieso Big Business nicht den Libertarismus unterstützt, sondern im Gegenteil: Die Logos von Big Business findet man auf den Sponsoren-Aufstellern beim Grünen-Parteitag – ebenso wie bei den anderen „kollektivistischen Varianten“ politischer Angebote, die der argentinische Präsident Javier Milei bei seiner Rede am 17. Januar 2024 beim World Economic Forum (WEF) in Davos benannte, wie etwa den Sozialdemokraten oder den Christdemokraten.
Konzentrierte Strukturen schaffen Wohlstand. Interventionismus schafft Armut
In dieser Rede stellte Milei auch klar, dass steigende Erträge durch Kostenvorteile bei Unternehmenswachstum ursächlich für Wirtschaftswachstum und Wohlstand sind. Das Spiegelbild dieser wohlstandsfördernden Skaleneffekte sind konzentrierte Strukturen in der Wirtschaft. Das Ausnutzen dieser Kostenvorteile schafft Wohlstand, und wenn einer meint, bessere Produkte anbieten zu können oder zu einem günstigeren Preis, bleibt ihm das im Kapitalismus unbenommen.
Aber ohne das Ausnutzen der Kostenvorteile bei Konzentration hätte der Wohlstand, den wir heute haben, nicht geschaffen werden können. Wie kann es sein, so fragte Milei, dass die Skaleneffekte bei Massenproduktion, die der Masse der Menschen Wohlstand brachten, von den Neoklassikern als „Marktversagen“ eingeordnet werden? Vielmehr versagt das neoklassische Modell.
Es gibt beim freiwilligen Austausch kein Marktversagen. Wenn Unternehmen wachsen oder insolvent werden, dann ist das in der unbehinderten Marktwirtschaft die Folge der Entscheidungen der Kunden. Wer bessere Produkte zu günstigeren Preisen anbieten kann, wird belohnt – und umgekehrt. Wenn Neoklassiker „Marktversagen“ beklagen, handelt es sich in Wirklichkeit um Folgen des Interventionismus, also von erzwungenen Eingriffen des Staates in das Marktgeschehen, wie bereits Ludwig von Mises (1881–1973) nachwies, wie etwa Preisdeckel, Mindestpreise, Fiat-Geld-Banksysteme, die Konjunkturzyklen auslösen, und so weiter.
Zudem sind nahezu alle Produkte substituierbar. Wenn Sie nicht die Bahn nehmen wollen, können Sie das Fahrrad, ein Taxi oder das Auto nehmen. Darüber hinaus sprechen die Ökonomen von einem „natürlichen“ Monopol, wenn das Monopol dadurch zustande kommt, dass ein zweiter Anbieter einfach nicht genügend Güter absetzen könnte, um seine Kosten zu decken, wie etwa bei einer Bäckerei in einem kleinen Dorf.
Viele konzentrierte Strukturen oder monopolartige Stellungen sind aber keine Folge der Kundensouveränität bei freiwilligem Austausch, sondern sie beruhen auf staatlichen Interventionen. Und das ist genau der Grund, warum Big Business und viele Superreiche den Staat und seinen Interventionismus so lieben und den Libertarismus verschmähen. Sie erwarten sich vom Gewaltmonopolisten zwangsweise Eingriffe in den Markt, die für sie selbst günstig sind. Regulierungen, die ihnen die Konkurrenz vom Leibe halten, indirekte und direkte Subventionen, Aufträge vom Staat, Privilegien wie „intellektuelle Eigentumsrechte“ oder die Einrichtung eines Fiat-Geld-Banksystems mit Zentralbank zur Kreditausweitung und so weiter. Big Business und Big Government sind die großen Profiteure dessen, was heute euphemistisch „Public Private Partnership“ genannt wird, also die Verbindung von Profitmotiv und Interventionismus zum beiderseitigen Vorteil.
Reiche leben in der Marktwirtschaft nicht auf Kosten der Armen – im Gegenteil
Darüber hinaus ergibt sich eine Pareto-20-80-Verteilung oftmals ganz natürlich, also natürlich in dem Sinne, dass kein Zwang eingesetzt wurde. Sieht man die Pareto-Verteilung als Sinnbild, dass es nun einmal erfahrungs- und definitionsgemäß eine relativ breite Mittelmäßigkeit gibt und an den Rändern „High Performer“ und „Low Performer“, dann ist das schlicht eine Art und Weise, ein gesellschaftliches Phänomen zu betrachten. Wurde kein Zwang eingesetzt, dann haben die 20 Prozent Wohlhabenderen ihr Vermögen auch nicht auf Kosten und zu Lasten der anderen erworben, sondern im Gegenteil: Sie haben die 80 Prozent aus deren subjektiver Sicht mehr bereichert als sich selbst, denn freiwilliger Austausch findet nur statt, wenn man dasjenige, was man erhält, höher bewertet als dasjenige, was man dafür aufgibt. Dieser Profit der Konsumenten verteilt sich eben nur auf mehr Köpfe.
Zudem machen Luxusgüter den geringsten Anteil am Vermögen der Reichen aus – Neider könnten also beruhigt sein. Das meiste ist Betriebsvermögen oder es sind beispielsweise bei Immobilienunternehmen die Wohnungen, die sie vermieten, und nicht die, in denen die Unternehmer selbst wohnen. Im Hinblick auf diese Produktionsmittel oder langlebigen Konsumgüter sind die Unternehmer im ökonomischen Sinne nur mittelbare Besitzer, denn sie müssen stets nach den Wünschen der Kunden produzieren, die die Güter und Dienste konsumieren. Decken die Preise, die die Kunden zahlen, die Aufwendungen des Unternehmers nicht, dann erleidet er Verluste und bei dauerhaften Verlusten wird er insolvent und das Kapital kommt aus Sicht der Kunden in bessere Hände. Viele Unternehmen, die heute betreffend ihre Marktkapitalisierung auf Top-Plätzen rangieren, gab es vor 50 Jahren noch nicht, viele andere sind verschwunden.
In Wirklichkeit bereichern die Unternehmer in der unbehinderten Marktwirtschaft ihre Mitmenschen. Milei sagte, sie seien die wahren Helden der Gesellschaft, die Wohlstand für die Masse der Menschen bringen. Ohne Unternehmerfreiheit gibt es keine Konsumentenfreiheit. Der Kapitalismus, die freiwillige, kapitalbasierte, arbeitsteilige Produktion und der freiwillige Austausch am Markt, dieser Kapitalismus war es, der den Wohlstand der Masse der Menschen in den letzten rund zwei Jahrhunderten unvergleichlich angehoben hat.
Schlussbetrachtung und Ausblick
Javier Milei hat es den vermeintlichen „Eliten“ am 17. Januar 2024 in Davos ins Gesicht gesagt: Ihr irrt euch! Eure Theorien sind falsch! Teils aus Unwissenheit, teils aus Opportunismus und Machtstreben setzt ihr unmoralische Mittel ein, weil ihr die Leute zwingt, euer Leben und eure armutsfördernden Politiken zu finanzieren. Und es droht, dass ihr die Masse der Menschen in den wirtschaftlichen und kulturellen Niedergang, in eine neue, weitere Spielart des Sozialismus zwingt.
Es zeugt von Unwissenheit, Achtlosigkeit oder Arroganz, wenn die Linken und die Neuen Rechten dem Libertarismus beziehungsweise dem Kapitalismus vorwerfen, ungerecht zu sein. Ludwig von Mises erkannte, dass Marktwirtschaft die einzige Form ist, zivilisiert – also aufgrund freiwilliger Kooperation und nicht aufgrund erzwungener – zusammenzuleben und dass nur der Kapitalismus Wohlstand für die Masse der Menschen schaffen kann. Aber viele Superreiche und politische Akteure fürchten ihn, weil es im Kapitalismus keinen festen Platz in einer dünnen Oberschicht gibt, sondern jemand nur erfolgreich bleibt, wenn er den Menschen zu dienen versteht, anstatt sie herumzukommandieren.
Über den Autor
Andreas Tiedtke, Dr. jur., ist Rechtsanwalt, Unternehmer und Autor. Er publizierte bereits zahlreiche Artikel zur Österreichischen Schule und deren Methode, der Praxeologie (Handlungslogik). Im Mai 2021 erschien sein Buch über die Logik des Handelns „Der Kompass zum lebendigen Leben“.
BUCHEMPFEHLUNG DES MONATS
Morgan Housel
Same as Ever - 23 Geschichten über Dinge, die sich niemals ändern
Einmal im Monat präsentiere ich an dieser Stelle mein Buch des Monats. Viel Spaß beim Lesen!
Würden wir eine Zeitreise in die Zeit vor 500 Jahren oder 500 Jahre in die Zukunft machen, wären wir erschüttert, wie sehr sich Technik und Medizin verändert haben. Die geopolitische Ordnung würde für uns keinen Sinn ergeben. Die Sprache wäre uns völlig fremd.
Und doch müssten wir in dieser uns vollkommen unbekannten Welt die Menschen nur wenige Minuten beobachten und würden sagen: »Ah, das habe ich schon einmal gesehen.« Denn uns würden zahlreiche universelle Verhaltensweisen begegnen: Menschen, die von Angst, Neid und Gier angetrieben werden; Menschen, die blind vor Selbstüberschätzung fatale Entscheidungen treffen; Menschen, die sich von dem Zugehörigkeitsgefühl zu einer bestimmten Gruppe auf eine Art und Weise beeinflussen lassen, die uns sehr wohl vertraut ist
In Same as Ever gelingt es Morgan Housel auf meisterhafte Weise, anhand von 23 kurzen, aber zutiefst einprägsamen und unvergessliche Erzählungen zu vermitteln, was sich in einer sich verändernden Welt nie ändert. Hierfür nimmt er den Leser mit auf eine Reise durch die Weltgeschichte. Denn die Geschichte steckt voller Überraschungen, die niemand voraussehen konnte. Aber sie ist auch voller zeitloser Weisheit. Und wenn wir lernen, das zu erkennen, was sich nicht ändert, können wir klügere Entscheidungen treffen – egal, was die Zukunft bringt.
Rechtliche Hinweise
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Die historische Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.