Portfoliomanagement
Monetalis-Börsenbarometer per 27. November 2023
Zentralbanken halten das staatliche Monopol zur Produktion von Geld. Durch die manipulativen Kräfte ihrer planwirtschaftlichen Zinspolitik kommt es regelmäßig zu einer konjunkturellen Achterbahnfahrt.
Anleger, die zu gegebener Zeit falsch an den Märkten positioniert sind, haben in der Vergangenheit teils massive Verluste hinnehmen müssen und werden auch zukünftig nicht davon verschont bleiben.
Einen Ausweg aus dieser Situation können die Signale des Monetalis®-Börsenbarometers bieten.
Das Monetalis®-Börsenbarometer kombiniert die Ergebnisse des „Gebert-Indikators“ mit den Signalen des „Aktienklima-Indikators nach Goerke“. Das Monetalis-Börsenbarometer kann - frei von Emotionen und personellen Einflüssen - eine permanente Entscheidungsgrundlage für die Aktienquoten liefern und als Risikomanagementsystem im Rahmen des Portfoliomanagements dienen.
Subindikator 1: Der Aktienklima-Indikator nach Goerke
Ralf Goerke gehört zu den innovativsten Analysten und profiliertesten Vertretern seiner Zunft in Deutschland. Er bereichert die Technische Analyse durch eigene Ideen und gilt als Kapazität zum Themenkomplex Relative Stärke und Momentumstrategien. Er entwickelte 2008 den Aktienklima-Indikator.
Der Aktienklima-Indikator ermittelt in einer Rangliste internationaler Aktienindizes den Durchschnitt der Relativen Stärke (RSL), die sog. Marktbreite. Ein RSL-Faktor größer 1,0 bedeutet ein positives Momentum für den Gesamtmarkt, ein RSL-Faktor kleiner 1,0 bedeutet ein negatives Momentum für den globalen Aktienmarkt.
Die Signalvielfalt des Indikators (sog. „Whipsaws“ in Sägezahnmärkten) wird mithilfe des in der Technischen Analyse häufig verwendeten 15-Tage-Gleitenden Durchschnitts (GD15) auf ein überschaubares Maß reduziert. Ein derartiger Gleitender Durchschnitt hat die Aufgabe, den Verlauf des Indikators zu glätten und damit Fehlsignale wegzufiltern.
Durch die Anwendung des Aktienklima-Indikators können die einzelnen Börsenphasen klassifiziert werden.
Aktienklima-Indikator nach Goerke |
Stand: 27.11.2023 |
---|---|
Marktbreite (Relative Stärke nach Levy |
1,0107 |
Gleitender Durchschnitt (GD15) |
0,9962 |
Interpretation der RSL-Faktoren |
GD 15 < 1,0 = VERKAUFSSIGNAL |
Subindikator 2: Der Gebert-Indikator
Der „Gebert-Indikator“ wurde von dem Physiker Thomas Gebert entwickelt. Gebert hat sich in seinem bereits 1996 erschienen Buch Börsenindikatoren der Frage angenommen, welche fundamentalen Kriterien es sind, die die Börse längerfristig beeinflussen. Unter Verwendung langfristiger Zeitreihen hat er eine Fülle von Indikatoren untersucht, die im Allgemeinen zur Bewertung der Börse herangezogen werden.
Gemäß Geberts Analysen wird die Bewegung des Aktienmarktes im Wesentlichen von vier fundamentalen Einflussfaktoren geprägt:
1. Der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank,
2. der Inflationsrate im Euro-Raum,
3. dem Euro-US-Dollar-Kurs,
4. der Jahreszeit.
Die Historie zeigt, dass zwischen den vier gefundenen - und nachprüfbar wirkenden - Einflussfaktoren tatsächlich ein kausaler Zusammenhang zwischen ihnen und der weiteren Entwicklung europäischer Aktien besteht.
Das Punktesystem des Gebert-Indikators |
Stand: 27.11.2023 |
---|---|
Zinsen: |
0 |
Inflation: |
1 |
Euro/US-Dollar-Kurs: |
0 |
Jahreszeit: |
1 |
Summe: |
2 = VERKAUFSSIGNAL |
Fazit
Obwohl im Dezember des letzten Jahres der Euro gefallen und damit der Dollar gestiegen ist und ein Euro von unter 1,047 reichen würde, um ein Kaufsignal zu erzeugen, kommt es noch nicht zustande, da der Euro gegen den Dollar aufgrund der nachlassenden Zinsangst in den USA weiter steigt. Etwas über vier Cent fehlen noch für ein Signal. Langsam rückt aber auch die Chance einer ersten Zinssenkung der EZB in den ersten Monaten des neuen Jahres in den Blickpunkt.
So oder so ist in absehbarer Zeit mit einem Kaufsignal zu rechnen.